Balder - Community - Pfingstrosen

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Pfingstrosen sind die Stars im Frühlingsbeet. Lockerer Boden lässt sie gut gedeihen. Gepflanzt wird an einem sonnigen, luftigen Standort. Die Wurzelkrone sollte höchstens fünf Zentimeter hoch mit Erde bedeckt sein. Die Geschichte der Pflanze reicht lange zurück. Bereits im Altertum wurde Paeonia officinalis als Heilpflanze kultiviert. Heute hat sich um die 33 bekannten Arten der Pfingstrose eine rege Sammelleidenschaft entwickelt. Im Garten reagieren Pfingstrosen empfindlich, wenn sie versetzt werden. Es dauert dann meist zwei Jahre, bis sie dann wieder ihre schönen Blüten zeigt.

Hallo und herzlich willkommen lieber fusselwurm!

Danke für deine Informationen.
Ich wusste bisher nicht, dass die Pfingstrose eine Heilpflanze ist und hab deshalb mal nachgeschaut und gefunden:

Zitat:

Die Blütenblätter der Pfingstrose werden gegen Gicht eingesetzt,deshalb nennt man sie auch Gichtrose.

Die Samen der Pfingstrosen wurden früher auf Ketten aufgereiht und zahnenden Kleinkindern zum Kauen gegeben. In Bayern nannte man die Samen deshalb auch Appoloniakörner – zu Ehren der Heiligen Appolonia, der Patronin der Zahnleidenden.

und

Zitat:

Hildegart von Bingen schrieb in ihrer Physica über die Pfingstrose;

Die Paeonie (beonia, Dactylosa) ist feuerfarben und hat gute Wirkung. Sie hilft sowohl gegen die dreitägigen wie die viertägigen Fieber... Unt wenn ein Mensch den Verstand verliert, so als ob er nichts wüßte und gleichsam in Ekstase läge, tauche Päoniensamen in Honig und lege sie auf seine Zunge, so steigen die Kräfte der Päonie in sein Gehirn empor und erregen ihn, so dass er rasch seinen Verstand wiedererlangt... Aber nimm auch Päoniensamen und tauche sie in das Blut eines Blutegels und hülle dann die übelriechenden Samen in einen Teig aus Weizenmehl, und wenn jemand durch die Fallsucht zu Fall kommt, lege sie in seinen Mund, während er so daliegt, und tue dies, so oft er durch diese Krankheit zu Fall kommt, und endlich er geheilt werden.

(Zitiert nach Krausch, S. 323)

gibt es noch mehr Anwendungsmöglichkeiten?

Hallo Lonny,
vielen Dank für die nette Begrüssung. Ich habe Dir noch etwas ganz interessante über die Pfingstrose rausgesucht.

Seit über fünf Jahrhunderten steht in den Gärten Mitteleuropas die aus dem westlichen Balkangebiet stammende Paeonia officinalis.
Der lateinische Name Paeonia leitet sich von der alt-makedonischen Landschaft Paionia her.

Sie blüht in den gefüllten roten, rosa und weißen Formen im letzten Drittel des Monats Mai. Übertroffen an Schönheit wird die Bauernpfingstrose von der chinesischen Pfingstrose, Paeonia lactiflora. Man nennt sie wegen ihres herrlichen Duftes auch Edelpaeonie, und diese blüht meist im Juni. Je nach Sorte bekommen sie nach dem Austrieb über 1 m hohe, kräftige Blütenstiele mit mehreren Blütenknospen, die sich nacheinander entfalten. Im Herbst färbt sich ihr Laub braunrot.
Die beste Pflanz- und Verjüngungszeit für Paeonien ist Spätsommer bis Herbst. Die Pflanzen oder Teilstücke sollten nicht zu groß sein, drei bis fünf Grundknospen sind völlig ausreichend. Ältere Stöcke lassen sich nur schwer verpflanzen.

Zu beachten ist grundsätzlich, dass die Knospen verpflanzter Wurzelstöcke etwa fingerbreit mit Erde bedeckt sind. Setzt man die Paeonien zu tief, hemmt das ihre Blühfreudigkeit. Pfingstrosen können zehn bis zwanzig Jahr am selben Standort stehen, ohne dass ihre Blühkraft nachlässt. Voraussetzungen dafür sind gute Bodenbedingungen und Halbschatten. Hilfreich ist eine jährliche Düngung. Für ältere Pflanzen reicht eine Düngergabe im Frühjahr und eine weitere im Sommer mit jeweils 80 bis 100 Gramm pro Quadratmeter eines blauen Volldüngers.

Verwendung als Heilpflanze
Paeonia officinalis hat kramplösende, schmerzstillende und blutstillende Wirkung. Bei Überdosierung kann es zu Erbrechen, Durchfällen und Krämpfen kommen. Die Blütenblätter kann man in Teemischungen zur Hautverbesserung geben. Ein Tee aus getrockneter Wurzel hilft bei Krampfasthma, Bauchschmerzen, Muskelverkrampfungen sowie Rheuma- und Gichtleiden: 1 Teelöffel Wurzel mit 1/4 l Wasser kalt ansetzen, zum Sieden erhitzen, abseien. Nicht mehr als 1 Tasse pro Tag.

Das hier ist vielleicht auch noch ganz interessant:

Die Pfingstrose,Paeonia officinalis, gehört mit zu den ältesten Kulturpflanzen. Ihren lateinischen Namen leitet sie von dem griechischen Heilgott Paieon ab, der mit ihren Wurzeln den von Herakles verwundeten Hades, Gott der Unterwelt heilte. Rein intuitiv würde ich ich da eher sagen, Pfingstrosen wirken sich positiv auf ihre Umgebung, wo sie wachsen aus. Eine gesunde Pflanze könnte ein Indiz dafür sein, dass mit dem Boden alles in Ordnung ist. Die Pfingstrose kann einen sehr weit in die Tiefe reichenden Wurzelstock entwickeln.

Theophrast, Plinius und Dioskures bauten auf die medizinische Wirkung der Pfingstrose. Theophrast empfahl die heilkräftigen Früchte der weißen Pfingstrose bei Nacht zu sammeln. Bei tage könnte man von einem Specht gesehen werden, der einen dann die Augen aushacken würde. Auch warnte er beim Ausgraben der Pflanze vor einem Leistenbruch.

Homer beschreibt in einem Gedicht, die blutstillende Wirkung der Pfingstrose:

Schnell wie die weiße Milch

vom Feigenlab sich eindickt

gerann das Blut in der Wunde des Ares

unter der Wirkung Paeons Kraeuter.

Auch wird die Pfingstrose im alten Griechenland als Königin der Kräuter bezeichnet. Hekate, kultivierte die Pfingstrose in ihrem Garten.
In der griechischen Mythologie wird auch berichtet, dass Vibrios, nachdem er durch das Pferd seines Vaters Theseus zu Tode gekommen war, von Diana mit einer Pfingstrose wieder zum Leben erweckt wurde.

Die mandelförmigen, (mit verschieden farbigen Körner fünf bis sechs schwarze in der Mitte, die anderen purpurot) , Fürchte fanden bei Dioskurides unterschiedliche Verwendung in der Heilwirkung. Er verschrieb 10-12 rote Körner in Wein gegen Magenverletzungen. Die schwarzen empfahl er gegen Alpdrücken. Die getrockenete Wurzel ab er gegen Magenschmerzen, Gelbsucht, Nieren- und Blasenleiden. Plinius schreibt ihr ähnliche Heilwirkungen zu wie Dioskurides. Die roten Samen verschrieb er als blutstillendes Mittel und die schwarzen gegen Frauenkrankheiten.

Die Benediktiner brachten die Pfingstrose in ihre Klostergärten und schätzten sie ebenfalls als Heilpflanze.
Die Benediktinerin Hildegard von Bingen empfielt einige Paeonienkörner in Honig gegen Geisteskrankheiten. Gegen Mundgeruch, Erkältung und Haarmilben würden die Wurzeln in feine Scheiben geschnitten und mit etwas Wein vermengt, gute Wirkung zeigen. Das bei äußerlicher sowohl als auch innerer Anwendung.

Die Samen der Pfingstrosen wurden auf Keten aufgereiht und zahnenden Kleinkindern zum Kauen gegeben. In Bayern wurde diese Samen auch Appolniakörner genannt. Die heilige Applolonia galt als Patronin der Zahnleidenden.

Tabernaemontanus schreibt der Pflanze ebenfalls Heilkräfte zu und vertritt die Meinung: "Solche Wurz auch am Hals getragen / vertreibt alle nächtliche Gespenst / so im Schlaff unruhig machen."

Die christliche Mystik preist die Pfingstrose als Symbol für Reichtum und Heilung, sowie der Schönheit des Weiblichen. Sie findet sich auf einigen Malereien auch als Zierde eines Altares.
Als "Rose ohne Dornen" gilt sie auch als Sinnbild für Maria.

Pfingstrosenblüten werden angewendet bei:

Haut- und Schleimhauterkrankungen, Fissuren, Rhagaden, Hämorrhoiden

Gicht, Rheuma

Erkrankungen und Beschwerden der Atemwege

in fixen Arzneimittelkombinationen u.a. bei nervösen beschwerden, Herzbeschwerden und Gastritis

die Wurzeln werden angewandt bei:

Krämpfen unterschiedlicher Art und Genese

(in Kombination) bei Rheumatismus, Erkrankungen und Beschwerden des Magen-Darm-Traktes sowie des Herzens und der Blutgefäße

Neurasthenie und Neurasthenie-Syndrom, Neuralgien, Migräne, allergische Erkrankungen.

Die Wirksamkeit der Pfingstrosenzubereitungen wurde bis jetzt nicht belegt, trotzdem findet sie in der Heilkunde bei folgenden Beschwerden Einsatz: Epilepsie, Kinderkrämpfe, Zahnkrämpfe, Hämorrhoiden, Fissura ani, Fistula ani, Proplaspsus ani, Arthritis Urica, Rheuma, Zystitis mit Blutungen und gilt als leber - und nierenreinigend. In der Volksmedizin nimmt man sie auch gegen Bauchschmerzen, man sagt ihr auch nach, den auch zu stopfen, Frauenleiden, Gelbsucht, Gicht.

Eine äußerliche Anwendung findet sie als Amulett gegen nächtliche Gespenster und bei Nasenbluten.

Man gibt die Blüten auch Teemischungen bei und verwendet sie zur Färbung von Sirupen.

Die Pfingstrose gilt als schwach giftige Pflanze, man sollte sie deshalb nicht in Unmengen genießen.
Sie enthält unter anderem das Alkaloid Paeonin. Die Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Magen- und Darmbeschwerden mit Durchfall und Koliken. Aber man muß wirklich große Mengen davon konsumieren, damit solche Nebenwirkungen eintreten.

In China gilt die Pfingstrose als Königin aller Blumen und findet sich in zahlreichen Darstellungen in Bild und Poesie. Aber auch in der chinesischen heilkunst hat sie Bedeutung. Es wird aus ihr Mudan pi, gewonnen. Man bringt ihr die gleiche Liebe wie den Goldfischen entgegen.

Leider werden heute wegen der weltweit großen Beliebtheit von Pfingstrosen wieder mal die Naturstandorte in Ost-Europa und Vorderasien radikal geplündert. Warum immer diese Maßlosigkeit?

Hallo Fusselwurm,

zunächst mal herzlich willkommen und vielen Dank für diesen interessanten Beitrag.

Bei uns sind die Pfingstrosen gerade am verblühen, aber trotzdem würde ich immer noch gerne wissen, welches Untier bei einem unserer Büsche trichterförmige Löcher in die Knospen gefressen hat, so dass tatsächlich nur ein Teil davon zur vollen Blüte kam. Hast du darüber auch was gefunden? Meine Recherchen blieben ergebnislos.

@ ginko

ich habe zwar keine Pfingstrosen, aber meine Rosen haben das auch. Schau mal genau hin, dann siehst Du ganz kleine grüne Raupen, die fressen sich durch. Diese Raupen lassen von den Blättern nur noch das Gerüst übrig.

Gruß Angel

@ angel

glaub mir, ich hab seehr genau geschaut, vor allem, weil ich wissen wollte, warum da immer Ameisen rumkrabbeln. Darüber hab ich im web dann auch etwas gefunden. Raupen waren ganz sicher keine da und die Blätter sind auch alle heil. Nur die Knospen sahen aus, als wären Krater drin.

@ ginko

also bei Ungeziefer kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Aber wie ich sehe ist es ja auch nicht nötig, es gibt ja andere Experten für dieses Thema. Wobei ich glaube, das es nicht da richtige Forum für solch ein Thema ist.
Euer Wurm

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