30-11-2006, 13.08
PHAGGUNA-SUTTA
DIE LEHRREDE AN PHAGGUNA
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SO HABE ICH GEHÖRT:
Einstmals weilte der Erhabene in Savatthi, im jetavana, in Anathapindikas Mönchsheim. Da nun redete der Erhabene die Mönche an:
»Diese vier Arten der Nahrung, ihr Mönche, gibt es, für die gewordenen Wesen zur Erhaltung, für die Werdenden zur Unterstützung. Welche vier? Feste und flüssige Nahrung, grob oder fein; Sinnes-Berührung zweitens; geistiges Innewerden drittens; Bewußtsein viertens. Diese vier Arten der Nahrung, ihr Mönche, gibt es; für die gewordenen Wesen zur Erhaltung, für die Werdenden zur Unterstützung.«
Auf diese Worte sprach der ehrwürdige Moliya-Phagguna zum Erhabenen so:
»Wer, o Herr, ernährt sich denn nun von Bewußtseinsnahrung?«
»Die Frage ist nicht richtig«, erwiderte der Erhabene. »Ich sage nicht: Er ernährt sich.‘ Wenn ich sagen würde: Er ernährt sich‘, so wäre die Frage richtig: Wer, o Herr, ernährt sich denn nun?‘ So sage ich aber nicht. Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: Wem dient Bewußtseinsnahrung?‘ richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: Bewußtseins-Nahrung ist das Mittel für immer wieder neue Wiedergeburt. Wenn diese Werdeform da ist, ist der Sechssinn da; in Abhängigkeit vom Sechssinn Berührung.«
»Wer, o Herr, berührt denn nun?«
»Die Frage ist nicht richtig«, erwiderte der Erhabene. »Ich sage nicht: Er berührt.‘ Wenn ich sagen würde: Er berührt‘, so wäre die Frage richtig: Wer, o Herr, berührt denn nun?‘ So sage ich aber nicht. Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: In Abhängigkeit wovon ist denn nun Berührung da?‘, richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: In Abhängigkeit vom Sechssinn ist Berührung da; in Abhängigkeit von Berührung Empfindung.«
»Wer, o Herr, empfindet denn nun?«
»Die Frage ist nicht richtig, erwiderte der Erhabene.« Ich sage nicht: Er empfindet.‘ Wenn ich sagen würde: Er empfindet‘, so wäre die Frage richtig: Wer, o Herr, empfindet denn nun?‘ So sage ich aber nicht. Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: In Abhängigkeit wovon ist denn nun Empfindung da?‘ richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: In Abhängigkeit von Berührung ist Empfindung da; in Abhängigkeit von Empfindung Durst.«
»Wer, o Herr, dürstet denn nun?«
»Die Frage ist nicht richtig«, erwiderte der Erhabene. »Ich sage nicht: Er dürstet.‘ Wenn ich sagen würde: Er dürstet‘, so wäre die Frage richtig.- Wer, o Herr, dürstet denn nun?‘ Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: In Abhängigkeit wovon ist denn nun Durst da?‘ richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: In Abhängigkeit von Empfindung ist Durst da; in Abhängigkeit von Durst Ergreifen.«
»Wer, o Herr, ergreift denn nun?«
»Die Frage ist nicht richtig«, erwiderte der Erhabene. »Ich sage nicht: Er ergreift‘. Wenn ich sagen würde: Er ergreift‘, so wäre die Frage richtig: Wer, o Herr, ergreift denn nun?‘ So sage ich aber nicht. Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: In Abhängigkeit wovon ist denn nun Ergreifen da richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: In Abhängigkeit von Durst ist Ergreifen da; in Abhängigkeit von Ergreifen Dasein. In Abhängigkeit von Dasein Geburt; in Abhängigkeit von Geburt Altern und Sterben; in Abhängigkeit von Altern und Sterben kommen Kummer, Jammer, Leiden, Elend, Gram und Verzweiflung zustande.
So ist die Entstehung dieser ganzen Leidensmasse. Durch das rest und spurlose Aufhören der sechs Stätten der Sinnesberührungen ist Aufhören der Sinnes-Berührung da; durch das Aufhören der Sinnesberührung Aufhören der Empfindung; durch das Aufhören der Empfindung Aufhören des Durstes; durch das Aufhören des Durstes Aufhören des Ergreifens; durch das Aufhören des Ergreifens Aufhören des Daseins; durch das Aufhören des Daseins Aufhören der Geburt; durch das Aufhören der Geburt Aufhören von Altern und Sterben, von Kummer, Jammer, Leiden, Elend, Gram und Verzweiflung.
So ist das Aufhören dieser ganzen Leidensmasse.«
DIE LEHRREDE AN PHAGGUNA
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SO HABE ICH GEHÖRT:
Einstmals weilte der Erhabene in Savatthi, im jetavana, in Anathapindikas Mönchsheim. Da nun redete der Erhabene die Mönche an:
»Diese vier Arten der Nahrung, ihr Mönche, gibt es, für die gewordenen Wesen zur Erhaltung, für die Werdenden zur Unterstützung. Welche vier? Feste und flüssige Nahrung, grob oder fein; Sinnes-Berührung zweitens; geistiges Innewerden drittens; Bewußtsein viertens. Diese vier Arten der Nahrung, ihr Mönche, gibt es; für die gewordenen Wesen zur Erhaltung, für die Werdenden zur Unterstützung.«
Auf diese Worte sprach der ehrwürdige Moliya-Phagguna zum Erhabenen so:
»Wer, o Herr, ernährt sich denn nun von Bewußtseinsnahrung?«
»Die Frage ist nicht richtig«, erwiderte der Erhabene. »Ich sage nicht: Er ernährt sich.‘ Wenn ich sagen würde: Er ernährt sich‘, so wäre die Frage richtig: Wer, o Herr, ernährt sich denn nun?‘ So sage ich aber nicht. Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: Wem dient Bewußtseinsnahrung?‘ richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: Bewußtseins-Nahrung ist das Mittel für immer wieder neue Wiedergeburt. Wenn diese Werdeform da ist, ist der Sechssinn da; in Abhängigkeit vom Sechssinn Berührung.«
»Wer, o Herr, berührt denn nun?«
»Die Frage ist nicht richtig«, erwiderte der Erhabene. »Ich sage nicht: Er berührt.‘ Wenn ich sagen würde: Er berührt‘, so wäre die Frage richtig: Wer, o Herr, berührt denn nun?‘ So sage ich aber nicht. Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: In Abhängigkeit wovon ist denn nun Berührung da?‘, richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: In Abhängigkeit vom Sechssinn ist Berührung da; in Abhängigkeit von Berührung Empfindung.«
»Wer, o Herr, empfindet denn nun?«
»Die Frage ist nicht richtig, erwiderte der Erhabene.« Ich sage nicht: Er empfindet.‘ Wenn ich sagen würde: Er empfindet‘, so wäre die Frage richtig: Wer, o Herr, empfindet denn nun?‘ So sage ich aber nicht. Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: In Abhängigkeit wovon ist denn nun Empfindung da?‘ richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: In Abhängigkeit von Berührung ist Empfindung da; in Abhängigkeit von Empfindung Durst.«
»Wer, o Herr, dürstet denn nun?«
»Die Frage ist nicht richtig«, erwiderte der Erhabene. »Ich sage nicht: Er dürstet.‘ Wenn ich sagen würde: Er dürstet‘, so wäre die Frage richtig.- Wer, o Herr, dürstet denn nun?‘ Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: In Abhängigkeit wovon ist denn nun Durst da?‘ richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: In Abhängigkeit von Empfindung ist Durst da; in Abhängigkeit von Durst Ergreifen.«
»Wer, o Herr, ergreift denn nun?«
»Die Frage ist nicht richtig«, erwiderte der Erhabene. »Ich sage nicht: Er ergreift‘. Wenn ich sagen würde: Er ergreift‘, so wäre die Frage richtig: Wer, o Herr, ergreift denn nun?‘ So sage ich aber nicht. Da ich so nicht spreche, so würde derjenige, der so fragen würde: In Abhängigkeit wovon ist denn nun Ergreifen da richtig fragen. Die richtige Antwort wäre da: In Abhängigkeit von Durst ist Ergreifen da; in Abhängigkeit von Ergreifen Dasein. In Abhängigkeit von Dasein Geburt; in Abhängigkeit von Geburt Altern und Sterben; in Abhängigkeit von Altern und Sterben kommen Kummer, Jammer, Leiden, Elend, Gram und Verzweiflung zustande.
So ist die Entstehung dieser ganzen Leidensmasse. Durch das rest und spurlose Aufhören der sechs Stätten der Sinnesberührungen ist Aufhören der Sinnes-Berührung da; durch das Aufhören der Sinnesberührung Aufhören der Empfindung; durch das Aufhören der Empfindung Aufhören des Durstes; durch das Aufhören des Durstes Aufhören des Ergreifens; durch das Aufhören des Ergreifens Aufhören des Daseins; durch das Aufhören des Daseins Aufhören der Geburt; durch das Aufhören der Geburt Aufhören von Altern und Sterben, von Kummer, Jammer, Leiden, Elend, Gram und Verzweiflung.
So ist das Aufhören dieser ganzen Leidensmasse.«