Bereits vor der Christianisierung kannten die Kelten eine Art Taufe. Die frühirische Kirche übernahm - wenn möglich - die bestehenden Riten. Die Amme träufelte unmittelbar nach der Geburt drei Tropfen auf die Stirn des Kindes.
Der erste Tropfen galt dem Namen des Vaters und verkörperte Weisheit, der zweite dem Sohn und bedeutete Frieden, der dritte dem Heiligen Geist und symbolisierte Reinheit.
In der Regel acht Tage später wurde das Kind kirchlich getauft. In der Zwischenzeit, zwischen Laien- und kirchlicher Taufe, achtete man sorgfältig darauf, daß die bösen Geister das Kind nicht fortzauberten.
Die kirchliche Taufe brach die Macht dieser Geister.
TAUFSEGEN
Du Geist, der du in den Fernen wohnst,
laß uns deines Segens gewiß sein,
gedenke des Kindes aus meinem Leib
im Namen des Vaters, der Frieden schafft.
Wenn der Priester des Königs
das Kind mit dem Wasser
des Geistes besprengt,
gewähre ihm den Segen derer,
deren Geist die Himmel erfüllt,
der Segen der Drei in den Himmeln.
Träufle deine Gnade auf das Kinder herab,
schenke ihm Tugend und Wachstum,
schenke ihm Kraft und Geleit,
gib du ihm Herden und Güter,
Verstand und Geist ohne Arglist.
Gewähre ihm die Weisheit der Engel,
solange es lebt.
Es möge bestehen vor deinem Angesicht,
ohne Fehl und Tadel,
ja, laß es bestehen können vor dir.
(aus "Alte irische Segenssprüche III)