Wir sehen auf dieser Karte einen alten Mann, gekleidet in einem Kapuzenmantel, mit einem gelben Stab in der linken Hand und in der rechten eine Laterne
Die Füße des Eremiten stehen auf Eis- und Schneebedeckten Gerggipfeln.

Der Eremit ist ein Mensch, der abseits der übrigen Menschen in Einsamkeit lebt, ganz auf sich selbst zurückgezogen, im Prinzip ist es eine Flucht, denn es spannender auf dem Marktplatz zu meditieren.

Bei einem Eremiten nimmt man eine gewissen Reifegrad an, weißer Bart und so. Wichtig hierbei ist die Erkenntnis, das jedes Alter seinen Reifegrad hat, ein 30 Jähriger hat ein anderes Reifethema als ein 70 Jähriger
wenn ein 70 jähriger ein Reifethema des 30 jährigen aufnimmt, ist das sehr unreif und umgekehrt. So muß sich jedes Lebensalter mit dem Bild IX auseinandersetzen.

Immer wieder mal zurückziehen, 6 Tage sollst du arbeiten und einen Tag ruhen

Wichtig ist, das der Moment wahrgenommen wird, um sich auf sich selbst zu konzentrieren und da die Betrachtung der eigenen Lebenserfahrungen durchzuführen.

Eine Kapuze verhüllt den Kopf, sie hütet Ohren und Augen vor den Sinnesreizen der Umwelt und läßt so den Raum für alles, was aus dem Menschen aus seinem Inneren heraufsteigt.

Mit den Füssen steht er auf Schnee und Eis, so hinterläßt das ganze Bild den Eindruck von Kälte und Kargheit. Wer den Platz eines Eremiten einnimmt, verzichtet auf Expansion und beschränkt sich auf sich selbst, ist allein mit sich. Jeder Mensch muß irgendwann lernen, allein zu sein, denn sonst ist er immer von irgendjemandem abhängig.

Ein abhängiger Mensch bleibt in seinem bestimmten Umkreis gefangen und verliert so die Fähigkeit, seinen Lebensraum zu erweitern.

Der Eremit ist der Kälte und Einsamkeit nicht schutzlos preisgegeben, er hat einen Stab und eine Lampe. Gelb steht für Feuer, dem Symbol der reinen dynamischen Kraft.

In der Lampe strahlt ein 6eckiger Stern, ein sogenanntes Hexagramm (1+2+3). Er trägt das Licht in der rechten Hand, um einen möglichst großen Umkreis zu erhellen.

Doch der Eremit darf nicht verharren, beginnt zu frieren dann könnte er erfrieren.

So würde die schöpferische Einsamkeit zur lebensfeinlichen Isolation.
Einsamkeit ist nicht immer ein schweres Schicksal, manchmal ist es auch der Versuch gestellten Anforderungen des Lebens und der Bewältigung der gestellten Aufgaben zu entfliehen, deshalb ist es immer wichtig, ob die Absonderung schöpferisch ist, der Weiterentwicklung dient, eine Atempause auf dem Weg nach vorne bedeutet, oder ob es eine Flucht vor der Realität, eine bequemere Haltung ist.

Eremit ist immer eine Zwischenstation, nie das Ende eines Weges

Stab mit leuchtend gelber Farbe in der linken Hand, so ist dem Eremiten ist eine große Kraft gegeben, auf die er sich buchstäblich stützen kann, auf der Kraft des Feuers.

Feuer hat auch immer mit Licht zu tun, so dient Feuer nicht nur zur Erwärmung sondern auch der Erleuchtung

Es geht beim Eremiten also um den Gewinn von Erkenntnis, um die Reifung, die Vorbereitung durch ein Tor zu einer neuen Welt zu schreiten.


Was bedeutet der Eremit nun im Hinblick auf die Deutung?


Allgemein:
Es ist die Karte der Zurückgezogenheit, der inneren Einkehr. Du schirmst dich gegen Fremdeinflüsse ab, kommst abseits von Geschäftigkeit und vielen Menschen zur Ruhe. So lernst du dich kennen, wer du bist, was du willst, und wohin du als nächstes gehen möchtest. So führst du 2 wichtige Extreme zusammen: die Tiefe des Erlebens und die Höhe der Erkenntnis. Vor dieser Karte muss man keine Angst haben, es geht um die Sammlung, um das Ausruhen, um die Konzentration im Allein sien. Die Einsamkeit kommt, wenn man diese Karte mißversteht, die Qualität nicht erkennt. Wer dem Ruf des Eremiten folgt, wird sich bereichert finden an Klarheit, Kraft und der beglückenden Erfahrung, sich selbst zu genügen.

Beruf:
Es ist die Zeit der Selbstbesinnung, in der du dir Klarheit darüber verschaffst, was du beruflich wirklich erreichen willst, was für die wichtig ist und stimmt. So kann es zu einer völlig neuen Bewertung der bisherigen Vorstellungen kommen. Du sparst kein Thema aus, alles kommt auf den mentalen Prüfstand. Diese Zeiten führen uns immer wieder ein Stück näher zu unserer wahren Berufung. So können wir uns mit den neugewonnen Erkenntnissen, Stück für Stück an die Umsetzung machen.

Es kann natürlich auch sein, das der Eremit für das Berufsbild selbst steht, also wir Ernsthaftigkeit, Ruhe, Bedächtigkeit und Alleinsein in einem wirtschaftlich bescheidenen Rahmen suchen, um so zu größererer inneren Zufriedenheit zu finden, indem wir dem Konsumspiel entsagen.

Beziehung:
Hier kann es um eine Vereinsamung innerhalb einer Beziehung gehen, Doch die Hauptbedeutung liegt auch hier in der tiefen Erkenntnis, und der Gewissheit darüber, was uns in dem Beziehungsleben wirklich wichtig ist. So werden wir Stück für Stück zu den reiferen Formen der Liebe geführt, die manchmal in der freiwilligen Selbstbeschränkung liegt. Manchmal liegt der Schlüssel einer funktionierenden Beziehung auch darin, das beide Partner die Fähigkeit besitzen auch einmal allein sein zu können.

Bewußtsein:
Du ziehst dich zurück, um frei und unbeeinflusst von den Meinungen anderer, dich selbst zu finden. Der Eremit steht gerne für ein paar Tage kompletten Rückzug, für einen Urlaub in aller Abgeschiedenheit, um konzentriert an einer Aufgabe zu arbeiten oder in ruhevoller Wachheit abzuwarten, welche Erkenntnisse sich bei dir einstellen. Du kannst diese Zeiten sinnvoller Stille oft wirkungsvoll durch Fasten, Meditationen oder andere spirituelle Übungen unterstützen. Das Ergebnis solcher Erfahrungen ist ein großer Zuwachs an Lebensweisheit, Mut, Kraft und Klarheit.

Schlüsselsätze:
Ich gehe auf Distanz.
Ich gehe meinen eigenen Weg.

Spirituell:
Kristallisation des eigenen Willens

Ziel:
Authentisch sein, den eigenen Weg gehen

Schatten:
* Selbstbespiegelung, Verbitterung, Gram
* auf andere herabschauen
* mit niemandem auskommen
* an anderen Menschen nicht interessiert zu sein
* glauben, man wisse alles besser
* der Verantwortung entfliehen
* sich der Welt entsagen
* nur mit sich allein klar kommen

Quintessenz:
Gehe in dich, um herauszufinden, was du wirklich willst. Lass dich dabei von niemandem beeinflussen. Sammele deine Kräfte, bevor du den Schritt ins Neue wagst.

Der Ratschlag des Tages:
Ziehe dich zurück. Schweige und erfahre, was dir die Stille offenbaren möchte.

Blick in die Zukunft:
Du brauchst noch etwas Zeit, bis du deinen Weg klar vor dir siehst. Dann wirst du mit dem nötigen Ernst ganz bei der Sache sein.

In einer Krisensituation:
Gehe mit dir in Klausur, bis du herausgefunden hast, was du wirklich willst. Danach kannst du zielgerichtet handeln und das Problem lösen.

Bedeutung der Zahl 9:
Rückzug und Sammlung vor dem Schritt ins Neue

Der Eremit als Jahresqualität:
Es ist eine gute Zeit, um unerledigte Dinge aus der Vergangenheit hinter sich zu bringen. Eremitenjahre sind durch das Verlangen gekennzeichnet, Zeiten der Zurückgezogenheit, der Stille und Sammlung einzulegen. Es ist eine Zeit, Dinge zu reorganisieren, sich um Details zu bemühen, alles das loszulassen, was zu klein geworden ist, was man nicht mehr benötigt. Es geht dabei um die gesamte Litanei.

Eremitenjahre sind besonders gut dafür geeignet, sich mit Hilfe der eigenen Hände auszudrücken und sich selbst zu heilen. Es ist ein Jahr, wo auch andere Menschen dich darum bitten werden, ihnen den Weg auszuleuchten, als Wegweiser und Ratgeber zu fungieren. Es kann natürlich sein, das das genaue Gegenteil passiert, das du allein gelassen wirst, um die Zeit zu haben, an dir selbst zu arbeiten.

Affirmationsvorschläge:
* Ich stimme das Instrument vor dem Konzert und beginne meinen Tag.
* Ich bleib mir treu.
* Ich geniesse das Gefühl der Vollendung und Entschlossenheit.
* Ich geniesse es, meine Innenwelt durch Meditation und in Zeiten des Alleinseins zu erforschen.
* Ich schätze, was bedeutungsvoll und sinntragend ist.
* Ich werde nicht gefährden, was mir wichtig ist.

Der Eremit als Lebenssymbol:
Du legst größten Wert auf Ordnung und Harmonie im Leben (Jungfrauen-Aspekt). Du liebst die Ruhe und das Alleinsein. Du kannst dich wunderbar unter Menschen aufhalten, wenn du deinen seelischen, emotionalen und körperlichen Freiraum hast. Bei 2 Problemfeldern ziehst du dich automatisch zurück:

*wenn es dir zu eng wird, wenn du eingeschränkt wirst, Platzangst entwickelst
* wenn Situationen zu chaotisch, unharmonisch oder desorganisiert werden, denn du brauchst die Schönheit und Harmonie.

Du wirst immer wieder um Rat gefragt werden, denn du strahlst Respekt und Integrität aus. Du wirst dich aber immer dann weigern eine führende Rolle zu übernehmen, wenn du noch keinerlei Erfahrung darin gemacht hast.

Es ist für dich wichtig, erst das alte Problem gelöst zu haben, bevor du dich dem nächsten Thema widmest. Du hast ein inneres Talent darin, anderen Menschen bei den Übergängen zu helfen. Eremit-Menschen leben ihre eigene Spiritualität aus, und sprechen nur sehr selten beiläufig über diese Dinge. Ihr Grundwesen ist zutiefst philosopisch, und sie schätzen das Alleinsein, das ihnen Trost und Kraft gibt.

Das Kind als der Eremit:
Lasse dich nicht verleiten durch Geldhaie und Reklame, durch den hektischen Wahnsinn des sogenannten Alltags, durch Menschen, die deine talente und Energien zu ihren Gunsten gebrauchen können. Es ist sehr wichtig, das du ab und zu alleine bist, das du mniemandem zuhören und mit niemanden reden musst. Gebrauche die Zeit, um dich zu klären, dich neu zu positionieren. Prüfe dich und deine Umwelt, was ist ok für dich, was nicht. Lege dir dein persönliches Handlungskonzept zurecht. Trau dich, den Herdentrieb zu durchbrechen, stehe für dich allein ein und gehe deinen eigenen Weg. Dränge niemandem etwas auf, aber lasse dich auch von niemandem drängen.