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DIE LEHRREDE AN AMBATTHA


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Balder
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DIE LEHRREDE AN AMBATTHA

DIE LEHRREDE AN AMBATTHA

AMBATTHA-SUTTA

DIE LEHRREDE AN AMBATTHA

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SO HABE ICH GEHÖRT:

Einstmals weilte der Erhabene im Kosala-Lande mit einer großen Mönchsgemeinde, zusammen mit fünfhundert Mönchen, und begab sich nach dem Brahmanendorf im Kosala-Lande namens Icchanankala. Und der Erhabene weilte in Icchanankala, in einer zum Dorf gehörigen Waldgrotte.

Zu jener Zeit nun wohnte der Brahmane Pokkharasati in Ukkattha, ein recht belebter Ort, reich an Weide, Wald und Wasser, reich an Getreide, ein königlicher Besitz, von König Pasenadi-Kosala als Königsgabe, als große Schenkung ihm zu eigen gegeben. Und es hörte der Brahmane Pokkharasati:

»Der Büßer Gotama, wahrlich der Sakya-Sproß, der den Sakya-Adel mit der Pilgerschaft vertauscht hat, wandert im Kosala-Lande mit einer großen Mönchsgemeinde, zusammen mit fünfhundert Mönchen, und ist in Icchanankala angekommen, weilt in Icdianankala in einer zum Dorf gehörigen Waldgrotte.

Diesen Gotama, aber, den Erhabenen, umgeht solch hoher Ruhmesruf: Wahrlich, das ist der Erhabene, der Verehrungswürdige, der Voll-Erwachte, der in Wissen und Wandel vollkommene, der Wegesmächtige, der Weltkenner, der unvergleichliche Lenker des Menschengespanns, der Lehrer der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.‘

Der kündet diese Welt, samt der Götterwelt, der Mara Welt, der Brahma-Welt; er kündet alles Geborene samt Büßern und Brahmanen, samt Göttern und Menschen, als einer, der es selber unmittelbar erkannt und verwirklicht hat.

Der zeigt die Lehre, die im Anfang gute, die in der Mitte gute, die am Ende gute, nach ihrem eigenen Sinn, nach ihrer eigenen Fassung; das ganz vollkommen geklärte Reinheitsleben verkündet er. Und heilvoll ist der Anblick solcher Verehrungswürdigen.«

Damals nun war beim Brahmanen Pokkharasati Ambattha, ein junger Brahmane, Schüler, ein Gelehrter bewandert in den Sprüchen, ein vollendeter Kenner der Drei-Veden religiösen Gesänge samt den Wortverzeichnissen und samt den Silbenmaßen und den Legendenwerken fünftens, ein Wortkenner und Grammatiker, durchaus bewandert in Weltanschauungsfragen und in den Merkmalen des Großmenschen bezeugt und anerkannt in dieser seiner Lehrerschaft, dem Drei-Veden-Wort: »Was ich weiß, das weißt du; was du weißt, das weiß ich.«

Da nun redete der Brahmane Pokkharasati Ambattha, den jungen Brahmanen, an:

»Mein lieber Ambattha, dieser Büßer Gotama, der Sakya-Sproß, der den Sakya-Adel mit der Pilgerschaft vertauscht hat, wandert im Kosala-Lande mit einer großen Mönchsgemeinde, zusammen mit fünfhundert Mönchen, und ist in Icchanankala erschienen, weilt in Icchanankala in einer zum Dorf gehörigen Waldgrotte. Diesen Gotama aber, den Erhabenen, umgeht solch hoher Ruhmesruf: Wahrlich, das ist der Erhabene, der Verehrungswürdige, der Voll-Erwachte, der in Wissen und Wandel Vollkommene, der Wegesmächtige, der Weltkenner, der unvergleichliche Lenker des Menschengespanns, der Lehrer der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.‘

Der kündet diese Welt, samt der Götterwelt, der Mara-Welt, der Brahma-Welt; er kündet alles Geborene samt Büßern und Brahmanen, samt Göttern und Menschen als einer, der es selber unmittelbar erkannt und verwirklicht hat.

Der zeigt die Lehre, die im Anfang gute, die in der Mitte gute, die am Ende gute, nach ihrem eigenen Sinn, nach ihrer eigenen Fassung; das ganz vollkommen geklärte Reinheitsleben verkündet er. Und heilvoll ist der Anblick solcher Verehrungswürdigen.

Geh nun, lieber Ambattha, und begib dich zum Büßer Gotama und dort vergewissere dich über, den Büßer Gotama, ob dieser verehrte Gotama wirklich so ist, wie der Ruf über ihn geht, oder ob er nicht so ist; ob dieser verehrte Gotama eben dieser betreffende ist, oder ob er es nicht ist. So werden wir dann über, den verehrten Gotama Bescheid wissen.«

»Wie in aller Welt soll ich mich über den verehrten Gotama vergewissern, ob dieser verehrte Gotama wirklich so ist, wie der Ruf über ihn geht, oder ob er nicht so ist, ob dieser verehrte Gotama eben dieser betreffende ist, oder ob er es nicht ist?«

»Es sind, mein lieber Ambattha, in unseren Sprüchen zweiunddreißig Merkmale des Großmenschen enthalten. Für den mit diesen zweiunddreißig Merkmalen begabten Großmenschen gibt es ausschließlich zwei Wege: Wenn er das Hausleben lebt, so wird er der weltbeherrschende König, der gerechte, der Rechtskönig, siegreich bis zu den vier Enden der Welt, für sein Land hat er Sicherheit geschaffen, und er besitzt die sieben Kostbarkeiten.

Das sind die sieben Kostbarkeiten, die er besitzt, nämlich: die Kostbarkeit Herrscherrad, die Kostbarkeit Elefant, die Kostbarkeit Roß, die Kostbarkeit Edelstein, die Kostbarkeit Weib, die Kostbarkeit Bürger, die Kostbarkeit Minister als siebentes. Mehr als tausend Söhne besitzt er, heldenhaft, starkgliedrig, Zersschmetterer fremder Heere.

Der beherrscht dann diese rings vom Weltmeer umgebene Erde ohne Stock, ohne Waffe, allein durch die Gerechtigkeit. Wenn er aber aus dem Haus in die Hauslosigkeit hinauszieht, wird er ein Vollkommener, ein Voll-Erwachter, ein der Welt-Täuschung Entronnener. Ich, lieber Ambattha, war ja der Geber der Sprüche und du ihr Empfänger.«

»ja, o Herr!« erwiderte da der junge Brahmane Ambattha dem Brahmanen Pokkharasati, erhob sich von seinem Sitz, begrüßte den Brahmanen Pokkharasati ehrfurchtsvoll, machte die Rechtsumwandlung, bestieg den Stutenwagen und begab sich zusammen mit vielen andern jungen Brahmanen nach der Icchanankala-Waldgrotte.

Nachdem er, soweit die Straße fahrbar war, des Fuhrwerks sich bedient hatte, stieg er ab und begab sich zu Fuß in das Mönchsheim. Zu jener Zeit nun gingen alle Mönche im Freien spazieren. Da nun begab sich der junge Ambattha zu jenen Mönchen. Dort angelangt, sprach er zu jenen Mönchen so:

»Wo weilt jetzt wohl, Verehrte, er, der verehrte Gotama? Um ihn, den verehrten Gotama, zu sehen, haben wir uns hierher begeben.«

Da kam jenen Mönchen der Gedanke:

»Dieser junge Brahmane Ambatha stammt aus berühmtem Hause, ist außerdem der Schüler des berühmten Brahmanen Pokkharasati. Sicherlich nicht unangenehm wird dem Erhabenen ein Gespräch mit derartigen Edelgeborenen sein.«

Und sie sprachen zum jungen Arnbattha so:

»Das da, Ambattha, ist seine Behausung, die mit der verschlossenen Tür. Dorthin begib dich, ohne Lärm zu machen, betritt ohne Hast die Veranda, räuspere dich und rühre am Türriegel. Der Erhabene wird die Tür öffnen.«

Da nun begab sich der junge Brahmane Ambattha zu der Behausung mit der verschlossenen Tür, ohne Lärm zu machen, betrat ohne Hast die Veranda, räusperte sich und rührte am Türriegel. Der Erhabene öffnete die Tür; der junge Brahmane Ambattha trat ein. Und auch die übrigen jungen Brahmanen traten ein, begrüßten sich freundlich mit dem Erhabenen und ließen sich nach den üblichen Begrüßungsworten seitwärts nieder.

Der junge Brahmane Ambattha aber wechselte, auf und ab gehend, dieses und jenes Begrüßungswort mit dem Erhabenen, während letzterer saß; er wechselte auch stehend dieses und jenes Begrüßungswort mit dem Erhabenen, während letzterer saß.

Da nun sprach der Erhabene zum jungen Brahmaiien Ambattha so:

»Führst du auch wohl, Ambattha, mit den älteren, bejahrten Brahmanen, Schülerreichen Lehrern auf die Art ein Gespräch, wie du jetzt, gehend und stehend, mit mir, der ich sitze, dieses oder jenes Begrüßungswort wechselst?«

»Das nicht, verehrter Gotama! Gehend nur, verehrter Gotama, ziemt es sich dem Brahmanen, mit dem gehenden Brahmanen Gespräch zu pflegen; stehend nur, verehrter Gotama, ziemt es sich dem Brahmanen, mit dem stehenden Brahmanen Gespräch zu pflegen; sitzend nur, verehrter Gotama, ziemt es sich, mit dem sitzenden Brahmanen Gespräch zu pflegen. Diese kahlgeschorenen Büßerlinge aber, diese übermütigen, unreinen, diese niedrigen Abkömmlinge von Hörigen - mit denen pflege ich das Gespräch so zu führen, wie eben mit dem verehrten Gotama.«

»Mit einer Absicht, Arnbättha, war doch wohl dein Hierherkommen verbunden. Aus welcher Absicht aber man auch kommen mag, eben diese Absicht soll man sich wohl überlegen. Sicherlich fehlt es dem jungen Ambattha an Lebensart; denn stolz sein auf seine Lebensart, was ist das anderes als Mangel an Lebensart!«

Da nun, als der junge Brahmane Ambattha vom Erhabenen mit dem Wort von der mangelnden Lebensart angesprochen wurde, wurde er zornig, unzufrieden.

Und den Erhabenen verhöhnend, den Erhabenen schmähend, den Erhabenen beschimpfend:

»Den Büßer, den verehrten Gotama, werde ich schon zu fassen bekommen!« sprach er zum Erhabenen so: »Wild, Herr Gotama, ist der Sakya-Schlag; grob, Herr Gotama, ist der Sakya-Schlag; leichtfertig, Herr Gotama, ist der Sakya-Schlag; händelsüchtig, Herr Gotama, ist der Sakya-Schlag.

Übermütigen Sinnes, übermütigen Wesens schätzen sie die Brahmanen nicht, halten sie die Brahmanen nicht wert, würdigen sie die Brahmanen nicht, verehren sie die Brahmanen nicht, achten sie die Brahmanen nicht. Derartiges, verehrter Gotama, ist nicht schicklich, derartiges ist nicht ziemlich, daß diese Sakya übermütigen Sinnes, übermütigen Wesens die Brahmanen nicht schätzen, die Brahmanen nicht werthalten, die Brahmanen nicht würdigen, die Brahmanen nicht verehren, die Brahmanen nicht achten.«

So ließ da der junge Brahmane Ambattha das Wort vom Sakya-Übermut hier zum ersten fallen.

»In was, Ambattha, haben denn die Sakya sich gegen dich vergangen?«

»Ich war da einstmals, verehrter Gotama, in irgendeiner Angelegenheit meines Lehrers, des Brahmanen Pokkharasati, nach Kapilavatthu gekommen und hatte mich zum Sitzungssaal der Sakya begeben. Damals nun befanden sich gerade viele Sakya, auch junge Menschen, im Sitzungssaal. Die saßen auf hohen Stühlen, lachten und belustigten sich, indem sie sich gegenseitig mit dem Finger stießen.

Sicherlich, ich glaube, sie machten sich über mich lustig, und niemand lud mich zum Sitzen ein. Derartiges, verehrter Gotama, ist nicht schicklich, derartiges ist nicht ziemlich, daß diese Sakya übermütigen Sinnes, übermütigen Wesens die Brahmanen nicht schätzen, die Brahmanen nicht werthalten, die Brahmanen nicht würdigen, die Brahmanen nicht verehren, die Brahmanen nicht achten.«

So ließ da der junge Brahmane Ambattha das Wort vom Sakya-übermut hier zum zweiten fallen.

»Selbst ein Vögelchen wie die Wachtel, Ambattha, piept nach seinem Belieben im eigenen Nest. Zu eigen aber, Ambattha, gehört den Sakya dieses Kapilavatthu; nicht lohnt es sich daher, Ambattha, über eine derartig unbedeutende Sache sich aufzuregen.«

»Diese vier Kasten verehrter Gotama, gibt es: die Krieger, die Priester, die Bürger und die Bauern. Von diesen vier Kasten sind die drei Kasten der Krieger, der Bürger, der Bauern sicherlich bestimmt, dem Priester zu dienen. Derartiges, verehrter Gotama, ist nicht schicklich, derartiges ist nicht ziemlich, daß diese Sakya übermütigen Sinnes, übermütigen Wesens die Brahmanen nicht schätzen, die Brahmanen nicht werthalten, die Brahmanen nicht würdigen, die Brahmanen nicht verehren, die Brahmanen nicht achten.«

So ließ der junge Brahmane Ambattha das Wort vom, Sakya-übermut hier zum dritten fallen.

Da kam dem Erhabenen der Gedanke: »In übertriebener Weise macht der junge Brahmane Ambattha die Sakya herunter mit diesen Wort vom Sakya-übermut. Sollte nicht ich ihn auch nach seinem Geschlecht fragen?«

Da nun sprach der Erhabene zum jungen Brahmanen Ambattha so:

»Aus was für einem Geschlecht bist du, Ambattha?«

»Ein Kanhayana bin ich, verehrter Gotama.«

»Wenn du aber, Ambattha, von alten Zeiten her Vater- und Mutter-seitig dir Namen und Geschlecht vergegenwärtigst, so sind die Sakya geborene Herren, und du bist ein geborener Sklave der Sakya. Die Sakya nämlich, Ambada, sehen König Okkaka als ihren Großahn an.

Vor Zeiten, Ambattha, da König Okkaka dem Sohn seiner einzigen Lieblingsfrau die Herrschaft gerne zuwenden wollte, so verbannte er die älteren Prinzen aus dem Lande: den Okkamukha, den Karandu, den Hatthiniya, den Sinipura.

Aus dem Lande verbannt, richteten sie am Abhang des Himavant, da wo am Ufer eines Sees ein großer Saka-Wald steht, ihre Wohnstätte ein. Und aus Furcht vor Kastenmischung lebten sie mit ihren eigenen Schwestern zusammen.

Da nun, Ambattha, redete König Okkaka die Höflinge seiner Umgebung an: Wo mögen jetzt wohl, ihr Herren, die Prinzen weilen? Es gibt da, o König, am Abhange des Himavant, am Ufer eines Sees, einen großen Saka-Wald. Da weilen jetzt die Prinzen. Und aus Furcht vor Kastenmischung leben sie mit ihren eigenen Schwestern zusammen.

Da nun, Ambattha, brach König Okkaka in die feierlichen Worte aus: Wahrlich! Saka-gleich sind die Prinzen! Wahrlich! Im höchsten Sinne Saka-gleich sind die Prinzen!‘ Von der Zeit ab, Ambattha, sind sie nur als Sakyi bekannt, und das war der Ahnherr der Sakya.

Nun hatte aber, Ambattha, König Okkaka eine Sklavin namens Disa. Die gebar einen Schwarzen (Kanha). Eben geboren, ließ der Schwarze sich vernehmen. Wascht mich, Mutter! Badet mich, Mutter! Befreit mich, Mutter, von diesem Schmutz! Ich werde euch zum Heil gereichen.‘ Wie aber, Ambattha, die Menschen jetzt die Kobolde Kobolde‘ nennen, ebenso, Ambattha, nannten die Menschen damals die Kobolde Kanhas‘.

Man sagte: Im Augenblick der Geburt hat der gesprochen. Ein Kanha ist geboren, ein Kobold ist geboren.‘ Von der Zeit ab, Ambattha, sind nun die Kanhayana bekannt, und das war der Ahnherr der Kanhayana. So sind denn also, Ambattha, wenn du von alten Zeiten her Vater- und Mutter-seitig dir Namen und Geschlecht vergegenwärtigst, die Sakya geborene Herren, und du bist ein geborener Sklave der Sakya.«

Auf diese Worte hin sprachen jene jungen Brahmanen zum Erhabenen so:

»Nicht, verehrter Gotama, mache doch den jungen Ambattha in so übertriebener Weise herunter mit dem Wort vom geborenen Sklaven‘ Wohlgeboren ist ja der junge Ambatthat Edelgeboren ist ja der junge Ambattha! Vielerfahren ist ja der junge Ambatthal Ein guter Redner ist ja der junge Ambattha! Weise ist ja der junge Ambattha! Wohl fähig ist ja der junge Ambattha, mit dem verehrten Gotama über diesen Gegenstand sich auseinanderzusetzen.«

Da nun sprach der Erhabene zu diesen jungen Brahmanen so:

»Wenn ihr jungen Brahmanen der Ansieht seid: Nicht wohlgeboren ist der junge Ambattha. Nicht edelgeboren ist der junge Ambattha. Nicht erfahren ist der junge Ambattha. Kein guter Redner ist der junge Ambattha. Nicht weise ist der junge Ambattha. Nicht fähig ist der junge Ambattha, mit dem Büßer Gotama über diesen Gegenstand sich auseinanderzusetzen‘, so sei der junge Ambattha abgetan; ihr mögt euch dann mit mir über diesen Gegenstand auseinandersetzen.

Wenn ihr jungen Brahmanen aber der Ansicht seid: Wohlgeboren ist der junge Ambattha. Edelgeboren ist der junge Ambattha. Vielerfahren ist der junge Ambattha. Ein guter Redner ist der junge Ambattha. Weise ist der junge Ambattha. Wohl fähig ist der junge Ambattha, sich mit dem Büßer Gotama über diesen Gegenstand auseinanderzusetzen‘, so mögt ihr abgetan sein, und der junge Ambattha mag sich mit mir auseinandersetzen.«

»Wohlgeboren, verehrter Gotama, ist ja der junge Ambattha. Edelgeboren ist ja der junge Ambattha. Vielerfahren ist ja der junge Ambattha. Ein guter Redner ist ja der junge Ambattha. Weise ist ja der junge Ambattha. Wohl fähig ist ja der junge Ambattha, sich mit dem verehrten Gotama über diesen Gegenstand auseinanderzusetzen. Wir werden Schweigen bewahren. Der junge Ambattha mag mit dem verehrten Gotama über diesen Gegenstand sich auseinandersetzen.«

Da nun sprach der Erhabene zu dem jungen Ambattha so:

»Es ergeht jetzt an dich, Ambattha, diese mit Recht gestellte Frage. Auch wenn es dir nicht lieb ist, mußt du sie beantworten. Wenn du nicht antworten wirst, oder von einem auf das andere abschweifen wirst,- oder Stillschweigen bewahren wirst, oder davongehen wirst, so wird dir hier auf der Stelle das Haupt in sieben Stücke zerspringen. Was meinst du, Ambattha? Was hast du von den älteren, bejahrten Brahmanen, den Lehrers-Lehrern, reden hören, woher die Kanhayana abstammen und wer der Urahn der Kanhayana gewesen ist?«

Auf diese Worte hin verharrte Ambattha, der junge Brahmane, schweigend. Und zum zweitenmal sprach der Erhabene zu Ambattha, dem jungen Brahmanen, so:

»Was meinst du, Ambattha? Was hast du von den älteren, bejahrten Brahmanen, den Lehrers-Lehrern, reden hören, woher die Kanhayana abstammen und wer der Urahn der Kanhayana gewesen ist?«

Und auch zum zweitenmal verharrte Ambattha, der junge Brahmane, schweigend. Da nun sprach der Erhabene zu Ambattha, dem jungen Brahmanen, so:

»Antworte jetzt, Ambatta! Nicht länger ist es Zeit für dich, zu schweigen. Wer da, Ambattha, auf eine vom Vollendeten mit Recht gestellte Frage bis zum drittenmal nicht antwortet, dem wird hier auf der Stelle das Haupt in sieben Stücke zerspringen.«

Damals aber stand der Donnerkeil-händige Geist mit einer mächtigen Eisenmasse, einer glühenden, lodernden, durch und durch leuchtenden, über Ambattha, dem jungen Brahmanen, in der Luft:

»Wenn Ambattha, der junge Brahmane, auf die vom Vollendeten mit Recht gestellte Frage bis zum drittenmal nicht antworten wird, so werde ich ihm hier auf der Stelle das Haupt in sieben Teile zerspalten.«

Diesen Donnerkeil-händigen Geist sahen nur der Erhabene und Ambattha, der junge Brahmane. Da nun, bei diesem Anblick, war Ambattha, der junge Brahmane, erschrocken, erschüttert, das Haar sträubte sich ihm, und beim Erhabenen Rückhalt suchend, dem Erhabenen Schutz suchend, dem Erhabenen Zuflucht suchend, kniete er vor dem Erhabenen nieder und sprach:

»Was hat doch der verehrte Gotama gesagt? Wolle doch der verehrte Gotama noch einmal reden!«

»Was meinst du, Ambattha? Was hast du von den älteren, bejahrten Brahmanen, den Lehrers-Lehrern, reden hören, woher die Kanhayana abstammen und wer der Urahn der Kanhayana gewesen ist?«

»Ebenso, verehrter Gotama, habe ich es gehört, wie der verehrte Gotama es gesagt hat. Daher stammen die Kanhayana, und das ist der Urahn der Kanhayana.«

Auf diese Worte hin sprachen die jungen Brahmanen, durcheinander schreiend, unter lautem Lärm, unter großem Lärmen:

»So ist also der junge Ambattha tatsächlich nicht wohlgeboren; so ist der junge Ambattha tatsächlich nicht edelgeboren; so ist der junge Ambattha tatsächlich ein geborener Sklave der Sakya; so sind tatsächlich die Sakya die geborenen Herren des jungen Ambattha, und wir haben den Büßer Gotama, der doch die Wahrheit geredet hat, für tadelnswürdig gehalten.«

Dann nun kam dem Erhabenen der Gedanke:

»In übertriebener Weise machen diese jungen Brahmanen den jungen Ambattha herunter mit diesem Wort vom geborenen Sklaven. Sollte ich ihn nicht davon freimachen?«

Da nun sprach der Erhabene zu jenen jungen Brahmanen so:

»Macht doch nicht‘ ihr jungen Brahmanen, den jungen Ambattha in so übertriebener Weise mit dem Wort vom geborenen Sklaven herunter! jener Kanha wurde ein großer Heiliger. Er ging dann nach dem Südland, eignete sich die heiligen Sprüche an, begab sich dann zum König Okkaka und forderte seine Tochter Khuddarupi. Darauf König Okkaka- Ha! Fordert mir nicht- gar dieser Mensch, der der Sohn einer Sklavin ist, meine Tochter Khuddarupi?‘

Und erzürnt und entrüstet legte er einen Pfeil auf. Aber er war weder imstande, diesen Pfeil loszulassen, noch ihn zurückzunehmen. Da nun nahten sich die jungen Brahmanen, die Höflinge seiner Umgebung, dem heiligen Kanha und sprachen so: Heil, o Herr, sei dem König! Heil, o Herr, sei dem König!‘ Heil wird dem König sein.

Aber wenn der König den Pfeil nach unten hin losläßt, so wird er die Erde spalten, soweit des Königs Reich geht.‘ Heil, o Herr, sei dem König! Heil, o Herr, sei dem Lande!‘ Heil wird dem König sein, Heil dem Lande.

Aber wenn der König den Pfeil nach oben hin losläßt, so wird der Himmel sieben Jahre nicht regnen, soweit des Königs Reich geht.‘ Heil, o Herr, sei dem -König! Heil sei dem Lande! Wolle doch der Himmel regnen!‘ Heil wird dem König sein, Heil dem Lande; der Himmel wird auch regnen.

Aber der König möge den Pfeil auf den Kronprinzen richten. Heil wird der Kronprinz bleiben, gelassen.‘ Da nun sprachen die jungen brahmanischen Höflinge zum König Okkaka: Okkaka möge den Pfeil auf den Kronprinzen richten. Heil wird der Kronprinz bleiben, gelassen.‘ Da nun richtete König Okkaka den Pfeil auf den Kronprkzen und heil blieb der Kronprinz, gelassen.

Da nun gab König Okkaka, erschrocken und durch den großen Bann erschüttert, dem Kanha seine Tochter Khuddarupi. So wollet doch nicht, ihr jungen Brahmanen, den jungen Ambattha in übertriebener Weise heruntermachen mit dem Wort vom geborenen Sklaven. Ein großer Heiliger war ja jener Kanha.«

Da nun redete der Erhabene den jungen Brahmanen Ambattha an:

»Was meinst du wohl, Ambattba? Da würde ein Jüngling aus der Kriegerkaste mit einem Brahmanen-Mädchen Umgang pflegen. Als das Ergebnis ihres Umganges wurde Sohn geboren. Dieser aus der Vereinigung des Jünglings aus der Kriegerkaste mit dem Brahmanen-Mädchen hervorgegangene Sohn, würde der nun wohl bei den Brahmanen als Gast Sitz und Wasser erhalten?«

»Er würde es erhalten, verehrter Gotama.«

»Würden die Brähmanen ihn wohl auch bewirten, sei es bei einem Gedächtnismahl oder bei einem gewöhnlichen Küchenmahl oder bei einem Opfermahl oder bei einem Gastmahl?«

»Sie würden ihn bewirten, verehrter Gotama.«

»Würden die Brahmanen ihn wohl ihre Sprüche lehren oder nicht?«

»Sie würden sie ihn lehren, verehrter Gotama. «

»Würden sie ihn von ihren Frauen abgeschlossen halten, oder würden sie ihn nicht abgeschlossen halten?«

»Sie würden ihn nicht abgeschlossen halten, verehrter Gotama.«

»Würden aber wohl die Krieger ihn mit der Weihe des Kriegers weihen?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»Und warum nicht?«

»Er ist ja, verehrter Gotama, von Mutterseite her unannehmbar.«

»Was meinst du, Ambattha? Da würde ein Brahmanen jüngling mit einem Mädchen aus der Kriegerkaste Umgang pflegen. Als das Ergebnis ihres Umganges würde ein Sohn geboren. Dieser aus der Vereinigung des Brahmanen-Jünglings mit dem Mädchen aus der Kriegerkaste ‚hervorgegangene Sohn, würde der nun wohl bei den Brahmanen als Gast Sitz und Wasser erhalten?«

»Er würde es erhalten, verehrter ‚Gotama.«

»Würden die Brahmanen ihn wohl auch bewirten, sei es bei einem Gedächtnismahl oder bei einem gewöhnlichen Küchenmahl oder bei einem Opfermahl oder bei einem Gastmahl?«

»Sie würden ihn bewirten, verehrter Gotarna.«

»Würden die Brahmanen ihn wohl ihre Sprüche lehren oder nicht?«

»Sie würden sie ihn lehren, verehrter Gotama.«

»Würden sie ihn von ihren Frauen abgeschlossen halten, oder würden sie ihn nicht abgeschlossen halten?«

»Sie wurden ihn nicht abgeschlossen halten, verehrter Gotama.«

»Würden aber wohl die Krieger ihn mit der Weihe des Kriegers weihen?«

»Das nicht, verehrter Gotama «

»Und warum nicht?«

»Er ist ja, verehrter Gotama, von Vaterseite her unannehmbar.«


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Balder
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RE:  DIE LEHRREDE AN AMBATTHA

»So sind nun, Ambattha, mag man mit dem Weib das Weib vergleichen, mit dem Manne den Mann vergleichen, eben die Krieger die höheren, die niedrigeren die Brahmanen. Was meinst du wohl, Ambattha? Da hätten die Brahmanen einen Brahmanen wegen irgendeines Vergehens kahlgeschoren, ihn mit dem Aschkrug gezeichnet und aus dem Lande oder der Stadt gejagt, würde der nun wohl bei den Brahmanen als Gast Sitz und Wasser erhalten?«

»Er würde es nicht erhalten, verehrter Gotama.«

»Würden die Brahmanen ihn wohl bewirten, sei es bei einem Gedächtnismahl oder bei einem gewöhnlichen Küchenmahl oder bei einem Opfermahl oder bei einem Gastmahl?«

»Sie würden ihn nicht bewirten, verehrter Gotama.«

»Würden die Brahmanen ihn wohl ihre Sprüche lehren oder nicht?«

»Sie würden sie ihn nicht lehren, verehrter Gotama.«

»Würden sie ihn von ihren Frauen abgeschlossen halten, oder würden sie ihn nicht abgeschlossen halten?«

» Sie würden ihn abgeschlossen halten, verehrter Gotama.«

»Was meinst du wohl, Ambattha? Da hätten die Krieger einen Krieger wegen irgendeines Vergebens kahlgeschoren und ihn mit dem Aschkrug gezeichnet und aus dem Lande oder der Stadt gejagt, würde der nun wohl bei den Brahmanen Gast Sitz und Wasser erhalten?«

»Er würde es erhalten, verehrter Gotama.«

»Würden die Brahmanen ihn wohl bewirten, sei es bei einem Gedächtnismahl oder bei einem gewöhnlichen Küchenmahl oder bei einem Opfermahl oder bei einem Gastmahl?«

»Sie würden ihn bewirten, verehrter Gotama.«

»Würden die Brahmanen ihn wohl ihre Sprüche lehren oder nicht?«

»Sie wurden sie ihn lehren, verehrter Gotama.«

»Würden sie ihn von ihren Frauen abgeschlossen halten, oder würden sie ihn nicht abgeschlossen halten?«

»Sie würden ihn nicht abgeschlossen halten, verehrter Gotama.«

»Insofern, Ambattha, hat aber ein Krieger die äußerste Erniedrigung erfahren, daß eben die Krieger ihn, kahlgeschoren und mit dem Aschkrug gezeichnet, aus dem Lande oder aus der Stadt jagen. So sind also, Ambattha, selbst dann, wenn- der Krieger die äußerste Erniedrigung erfahren hat, die Krieger die höheren, die niedrigeren die Brahmanen.

Auch hat ja, Ambattha, der Brahma Immerjung diese Verse gesprochen:

Der Krieger allerhöchster ist
Da, wo man um Geschlecht sich sorgt.
Doch wer in Wandel, Wissen stark,
Der Höchster ist bei Gott und Mensch.

Diese Verse aber, Ambattha, hat der Brahma Immerjung recht gesungen, nicht übel gesungen; wohl geredet, nicht übel geredet; wohl überlegt nicht unüberlegt, auch von mir zugebilligt. Auch ich, Ambattha, sage so.

Der Krieger allerhöchster ist
Da, wo man um Geschlecht sich sorgt.
Doch wer in Wandel, Wissen stark,
Der Höchster ist bei Gott und Mensch. «

»Was aber, verehrter Gotama, ist das für ein Wandel, was ist das für ein Wissen?«

»Nicht ja, Ambattha, geht da, wo man im Besitz des unvergleichlichen Wandels und Wissens ist, die Rede über Geburt, nicht geht die Rede über Geschlecht, noch geht die Rede über solche Anmaßungen wie: Du bist meiner würdig, oder du bist meiner nicht würdig.‘ Da, Ambattha, wo es Heiraten gibt, wo es Verheiraten gibt, wo es Heiraten und Verheiraten gibt, da geht derartige Rede eben über Geburt, eben über Geschlecht, eben über solche Anmaßungen wie: Du bist meiner würdig du bist meiner nicht würdig.‘

Alle diejenigen, Ambattha, die noch im Gerede über Geburt befangen sind oder im Gerede über Geschlecht befangen sind oder im Gerede über solche Anmaßungen befangen sind, die im Heiraten und Verheiraten befangen sind, fern sind die vom Besitz des unvergleichlichen Wandels und Wissens.

Wenn sie aber frei sind, Ambattha, vom Befangensein im Gerede über Geburt, vom Befangensein im Gerede über Geschlecht, vom Befangensein im Gerede über solche Anmaßungen, vom Befangensein im Heiraten und Verheiraten, dann ist der Besitz dieses unvergleichlichen Wandels und Wissens zur Verwirklichung gekommen.«

»Was aber, verehrter Gotama, ist das für ein Wandel, was ist das für ein Wissen?«

»Da erscheint, Ambattha, der Vollendete‘ in der Welt, der Verehrungswürdige, der Voll-Erwachte. Der zeigt die Lehre, die im Anfang gute, die in der Mitte gute, die im Ende gute, nach ihrem eigenen Sinn, nach ihrer eigenen Fassung; das ganz vollkommene, geklärte Reinheitsleben verkündet er.

Diese Lehre hört ein Haushaber oder der Sohn eines Haushabers oder einer, der in anderem guten Stande wiedergeboren ist. Nachdem der diese Lehre gehört hat, faßt er Vertrauen zum Vollendeten. Erfüllt von diesem Vertrauen, überlegt er so: Ein Gedränge ist das Hausleben, eine Schmutzgasse; der freie Weltenraum ist die Pilgerschaft. Nicht wohl ist es angängig, beim Leben im Hause das ganz ‚ vollendete, ganz geklärte, muschelblanke Reinheitsleben zu führen.

Sollte ich nicht mir Haar und Bart scheren lassen, die dunkelgelben Gewänder anlegen und aus dem Haus in die Hauslosigkeit hinausziehen?‘ Der läßt sich dann nach einiger Zeit, nachdem er ein kleines Besitztum aufgegeben hat oder ein großes Besitztum aufgegeben hat, nachdem er einen kleinen Verwandtenkreis aufgegeben hat oder einen großen Verwandtenkreis aufgegeben hat, Haar und Bart scheren, legt die dunkelgelben Gewänder an und zieht aus dem Haus in die Hauslosigkeit hinaus.

So hinausgezogen, lebt er dann in edler Zucht, in edler Vertiefung, in edler Weisheit, und er erkennt: Vernichtet ist Geburt, ausgelebt das Reinheitsleben, vollbracht die, Aufgabe, nichts weiteres nach diesem hier.‘ Das nun, Ambattha, ist dieses Wissen.

Ein solcher Mönch, Ambattha, wissensmächtig, wahrlich, wandelsmächtig, wahrlich, wissens- und wandelsmächtig, wahrlich, wird der genannt. Und, Ambattha, einen anderen Wissenbesitz, einen anderen Wandelsbesitz, vorzüglicher und feiner als diesen Wissens-Wandels-Besitz, den gibt es nicht. Und, Ambattha, bei diesem unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel gibt es vier Möglichkeiten für Abwege.

Welche vier? Da nimmt, Ambattha, irgendein Büßer oder Brahmane, der diesen unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel nicht erreicht hat, das Maßgefäß an sich und vergräbt sich im Waldesdickicht: Nur abgefallene Früchte will ich essen!‘ Sicherlich bringt es der nur bis zum Bediener des Wissens- und Wandelsmächtigen.

Das, Ambattha, ist die erste Möglichkeit zum Abweg bei diesem unvergleichlichen Wissens- und Wandels-Besitz. Und weiter, Ambattha, nimmt da irgendein Büßer oder Brahmane, der diesen unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel nicht erreicht hat, auch nicht bei der Ernährung von abgefallenen Früchten angelangt ist, Spaten und Korb und vergräbt sich in das Waldesdickicht.

Nur Triebe, Wurzeln und Früchte will ich essen. Sicherlich bringt es der nur bis zum Bediener des Wissens und Wandelsmächtigen. Das, Ambattha, ist die zweite Möglichkeit zum Abweg bei diesem unvergleichlichen Wissens- und Wandels-Besitz.

Und weiter noch, Ambattha, errichtet da irgendein Büßer oder Brahmane, der diesen unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel noch nicht erreicht hat, auch nicht bei der Ernährung von gefallenen Früchten angelangt ist, auch nicht bei der Ernährung von Trieben, Wurzeln Früchten angelangt ist, in der Umgebung eines Dorfes oder in der Umgebung einer Stadt einen Feuerschrein und widmet sich der Bedienung des Feuers. Sicherlich bringt es der nur bis zum Bediener des Wissens- und Wandelsmächtigen.

Das, Ambattha, ist die dritte Möglichkeit zum Abweg bei diesem unvergleichlichen Wissens- und Wandels-Besitz. Und weiter noch, Ambattha, errichtet da irgendein Büßer oder Brahmane, der diesen unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel noch nicht erreicht hat, auch nicht bei der Ernährung von gefallenen Früchten angelangt ist, auch nicht bei der Ernährung von Trieben, Wurzeln, Früchten angelangt ist, auch nicht beim Feuerdienst angelangt ist, am Kreuzpunkt der vier Straßen ein viertürmiges Haus und läßt sich hier nieder: jeder Büßer oder Brahmane, der aus den vier Himmelsrichtungen hier ankommen wird, dem werde ich nach meinen Kräften, nach meinem Vermögen Ehrfurcht erweisen.‘ Sicherlich bringt es der nur bis zum Bediener des Wissens- und Wandelsmächtigen.

Das, Ambattha, ist die vierte Mögchkeit zum Abweg bei diesem unvergleichlichen Wissens- und Wandels-Besitz. Diese vier Möglichkeiten für Abwege, Ambattha, gibt es bei diesem unvergleichlichen Wissens- und Wandels-Besitz.

Was meinst du wohl, Ambattha? Kann man dich samt deiner Lehrerschaft ansehen als gehörig zu diesem unvergleichlichen Wissens und Wandelsbesitz?«

»Das nicht, verehrter Gotama. Wer, verehrter Gotama, bin ich und meine Lehrerschaft, und was ist der unvergleichliche Besitz im Wissen und Wandel? Fern, verehrter Gotama, bin ja ich samt meiner Lehrerschaft von diesem unvergleichlichen Wissens- und Wandels-Besitz.«

»Was meinst du wohl, Ambattha? Du, der du diesen unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel nicht erreicht hast, hast du das Maßgefäß genommen und dich im Waldesdickicht vergraben: Auf Grund meiner Lehrerschaft werde ich nur von abgefallenen Früchten leben‘?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»Was meinst du wohl, Ambattha? Du, der du diesen unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel nicht erreicht hast, der du auch nicht bei der Ernährung von gefallenen Früchten angelangt bist, hast du Spaten und Korb genommen und dich im Waldesdickicht vergraben: Auf Grund meiner Lehrerschaft werde ich nur von Trieben, Wurzeln, Früchten leben‘?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»Was meinst du wohl, Ambattha? Du, der du diesen unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel nicht erreicht hast, der du nicht bei der Ernährung von gefallenen Früchten angelangt bist, der du auch nicht bei der Ernährung von Trieben, Wurzeln und Früchten angelangt bist, hast du in der Umgebung eines Dorfes, in der Umgebung einer Stadt einen Feuerschrein errichtet und dich auf Grund deiner Lehrerschaft der Bedienung des Feuers gewidmet?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»Was meinst du wohl, Ambattha? Du, der du diesen unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel nicht erreicht hast, der du bei der Ernährung von gefallenen Früchten nicht angelangt bist, der du auch bei der Ernährung von Trieben, Wurzeln, Früchten nicht angelangt bist, der du auch beim Feuerdienst nicht angelangt bist, hast du am Kreuzpunkt der vier Straßen ein viertürmiges Haus errichtet: jedem Büßer oder Brahmanen, der aus den vier Himmelsrichtungen hier ankommen wird, dem werde ich nach meinen Kräften, nach meinem Vermögen Ehrfurcht erweisen‘?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»So hast du, Ambattha, gegenüber diesem unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel versagt in deiner Lehrerschaft; hast sogar gegenüber den vier Möglichkeiten für Abwege bei diesem unvergleichlichen Besitz im Wissen und Wandel versagt in deiner Lehrerschaft. Und doch ist da, Ambattha, von deinem Lehrer, dem Brahmanen Pokkharasati, das Wort gesprochen worden.

Was sind diese kahlgeschorenen Büßerlinge, diese übermütigen, unreinen, diese niedrigen Abkömmlinge von Hörigen und was das Gespräch Drei-Veden-kundiger Brahmanen!‘ wo er doch selber ein Abwegiger, Unvollkommener ist. Sieh, Ambattha, wie unrecht das doch von deinem Lehrer, dem Brahmanen Pokkharasati, ‚war.

Es genießt ja wohl, Ambattha, der Brahmane Pokkharasati die Gaben des Königs Pasenadi Kosala; das Geschenk seines Anblicks aber gewährt König Pasenadi Kosala ihm nicht. Und wenn er sich mit ihm unterhält, so unterhält er sich mit ihm durch eine Hülle hindurch.

Wie würde wohl, Ambattha, König Pasenadi Kosala einem, dem er eine Gabe rechtlich und rein zuerkannte, nicht das Geschenk seines Anblicks gewähren? Sieh, Ambattha, wie unrecht das doch von deinem Lehrer, dem Brahmanen Pokkarasaei, war!

Was meinst du wohl, Ambattha? Da hielte z. B. König Pasenadi Kosala, auf dem Nacken eines Elefanten oder auf dem Rücken eines Pferdes sitzend, oder auf dem Trittbrett des Wagen stehend, innen Großen und Adligen irgendeine Beratung ab.

Der wurde dann diesen, Platz verlassen und an einem anderen Ende Aufstellung nehmen, und da käme dann ein Bauer oder ein Bauernsklave heran. Der stellte sich auf eben denselben Platz und ahmte diese Beratung nach-. Genau ebenso redete König Pasenadi Kosala.‘ Spricht der nun wohl ein Königswort? Oder hält er eine Königsberatung ab, auf Grund deren er König wäre, König-gleich?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»Ebenso nun, Ambattha, geht es bei dir: Alle jene alten brahmanischen Weisen, Schöpfer der Sprüche, Künder der Sprüche, deren alte Spruchweisen hier die Brahmanen von heute so, wie sie gesungen, gesprochen, geredet wurden, nachsingen, nachsprechen, in Bezug auf die Sprache nachsprechen, in Bezug auf die, Rede nachreden - nämlich Atthaka, Vamaka, Vamadeva, Vessamitta, Yimataggl, Angirasa, Bharadvaja, Vasettha, Kassapa, Bhagu - deren Sprüche singe ich mir vor in meiner Lehrerschaft.‘

Daß du insofern schon selber ein Weiser oder ein auf dem Wege zur Weisheit Wandelnder würdest, derartiges gibt es nicht. Was meinst du wohl, Ambattha? Was hast du von den alten betagten Brahmanen, den schülerreichen Lehrern reden hören? Alle jene alten brahmanen Weisen, Schöpfer der Sprüche, Künder der Sprüche, deren alte Spruchweisen hier die Brahmanen von heute so wie sie gesungen, gesprochen, geredet wurden, nachgingen, nachsprechen, in Bezug auf die Sprache nachsprechen, in Bezug- auf die Rede nachreden - nämlich Atthaka, Vamaka, Vamadeva, Vessamitta, Yamataggi, Angirasa, Bharadvaja, Vasettha, Kassapa, Bhagu - waren die wohl so wohlgebadet, so wohlgesalbt, so wohlgehalten an Haar und Bart, ausgeputzt mit Blumen und Schmuck, bekleidet mit weißen Gewändern, mit den fünf Sinneslüsten versorgt, versehen, umgeben, gleich wie du jetzt in deiner Lehrerschaft?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»Aßen die wohl so gekochten Reis, von schwarzen Körnern gesichtet, viel-brühig, vielgewürzig, gleich wie du jetzt in deiner Lehrerschaft?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»Umgaben die sich wohl so mit Mädchen, die um die Hüften gegürtet waren, gleich wie du jetzt in deiner Lehrerschaft?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»Fuhren die wohl so in Stuten-bespannten, mit Felldecken geschmückten Wagen umher, mit langen Treibstöcken das Gespann antreibend, gleich wie du jetzt in deiner Lehrerschaft?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»Ließen die sich wohl so in befestigten Städten, mit hochgetürmten Schutzwällen, mit heruntergelassenen Riegeln, von Männern bewachen, mit langen Schwertern umgürtet, gleich wie du jetzt in deiner Lehrerschaft?«

»Das nicht, verehrter Gotama.«

»So bist du, Ambattha, weder ein auch bist du ein auf dem Wege zur Weisheit Wandelnder in deiner Lehrerschaft. Bei wem aber, Ambattha, Zweifel und Unsicherheit an mir bestehen, der soll mich fragen; ich werde ihn durch meine Antwort aufklären «

Da nun verließ der Erhabene die Behausung und, begann auf und ab zu wandeln. Und auch Ambattha, der junge Brahmane, verließ- die Behausung und begann auf und ab zu wandeln. Da nun, während Ambattha, der junge Brahmane, den Erhabenen in seinem Auf- und Abwandeln begleitete, nahm er am Körper des Erhabenen die zweiunddreißig Merkmale des Großmenschen wahr.

Und es sah Ambattha, der junge Brahmane, am Körper des Erhabenen die zweiunddreißig Merkmale des Großmenschen alle insgesamt, ausgenommen zwei. In Bezug auf zwei Merkmale des Großmenschen - hatte er Zweifel, Unsicherheit, kein Vertrauen, keine Sicherheit: in Bezug auf das versteckte Schamglied und in Bezug auf die lange Zunge.

Da nun kam dem Erhabenen der Gedanke“ »Sehen tut an mir Ambattha, dieser junge Brahmane, die zweiunddreißig Merkmale des Großmenschen, ausgenommen zwei. In Bezug auf zwei Merkmale des Großmenschen hat er Zweifel, Unsicherheit, kein Vertrauen; keine Sicherheit: in Bezug auf das versteckte Schamglied und in Bezug auf die lange Zunge.«

Da nun lebte der Erhabene eine derartige Kraftwirkung aus, daß Ambattha, der junge Brahmane, das versteckte Schamglied des Erhabenen sah. Da nun streckte der Erhabene die Zunge aus und berührte ausgiebig beide Gehörgänge, berührte ausgiebig beide Nasengänge, und den ganzen Umkreis der Stirn bedeckte er mit der Zunge.

Da nun dachte Ambattha, der junge Brahmane, bei sich:

»Begabt ist ja der Büßer Gotama mit den zweiunddreißig Merkmalen des Großmenschen vollständig, nicht unvollständig« und sprach so zum Erhabenen:

»Wohlan, verehrter Gotama, wir wollen jetzt gehen; wir haben viele Pflichten, viele Aufgaben.«

»Wie du es nun, Ambattha, für an der Zeit hältst.«

Da nun bestieg Ambattha der junge Brahmane, den Stutenwagen und fuhr weg. Um jene Zeit nun hatte der Brahmane Pokkharasati Ukkatha verlassen und saß mit einer großen Schar von Brahmanen zusammen in seinem Garten und wartete auf den jungen Ambattha. Da nun fuhr jener zu dem Garten hinaus. Soweit die Straße fahrbar war, bediente er sich des Fuhrwerks. Dann stieg er ab und begab sich zu Fuß zum Brahmanen Pokkharasati hin. Dort angelangt, begrüßte er den Brahmanen Pokkharasati ehrfurchtsvoll und ließ sich seitwärts nieder.

Zu dem seitwärts sitzenden jungen Ambattha sprach der Brahmane Pokkharasati so:

»Hast du wohl, lieber Ambattha, diesen verehrten Gotama gesehen?« »Wir haben allerdings diesen verehrten Gotama gesehen.«

»Hast du, lieber Ambattha, den verehrten Gotama wirklich so gefunden, wie der Ruf über ihn geht, und nicht anders? Ist wohl der verehrte Gotama eben dieser betreffende und nicht etwa ein anderer?«

»Wirklich so, wie der Ruf über ihn geht, haben wir den verehrten Gotama gefunden, nicht anders. Eben dieser betreffende ist der verehrte Gotama, nicht ein anderer. Und auch begabt ist der verehrte Gotama mit den zweiunddreißig Merkmalen des Großmenschen, vollständig, nicht unvollständig.«

»Hat aber, lieber Ambattha, zwischen dir und dem Büßer Gotama irgendein Gespräch stattgefunden?«

»Es hat allerdings zwischen mir und dem Büßer Gotama ein Gespräch stattgefunden.«

»Wie denn aber, lieber Ambattha, hat das Gespräch zwischen dir und dem Büßer Gotama stattgefunden?«

Da nun berichtete Ambattha, der junge Brahmane, das ganze Gespräch, das mit dem Erhabenen stattgefunden hatte, dem Brahmanen Pokkharasati. Auf diese Worte hin sprach der Brahmane Pokkharasati zu Ambattha, dem jungen Brahmanen.-

»Da seh‘ doch einer unseren gelehrten Pedanten, da seh‘ doch einer unseren Vielwisser, da seh‘ doch einer unseren Drei-Veden-Wortklauber! Wahrhaftig, bei einer solchen Art, sein Heil zu suchen, dürfte ein Mensch beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode im Elend, im Unglück, ‚in gesunkenem höllischem Zustand wieder auftauchen.

Insoweit als du, Ambattha, auf den verehrten Gotama so Schritt für Schritt eingedrungen bist, hat da eben der verehrte Gotama, hierauf Punkt für Punkt eingehend, geantwortet. Da seh‘ doch einer unseren gelehrten Pedanten, da seh‘ doch einer unseren Vielwisser, da seh‘ doch einer unseren Drei-Veden-Wortklauber! Wahrhaftig, bei einer solchen Art, sein Heil zu suchen, dürfte ein Mensch beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode im Elend, im Unglück, in gesunkenem höllischem Zustand wieder auftauchen.«

Und erzürnt, mißvergnügt stieß er den jungen Ambattha mit den Füßen fort und begehrte auf der Stelle den Erhabenen zu besuchen, um ihn selber zu sehen. Da nun sprachen jene Brahmanen zum Brahmanen Pokkharasati so.

»Ganz unzeitig ist es ja für heute, den Büßer Gotama zu besuchen, um ihn zu sehen. Auch morgen noch wird der verehrte Pakkharasati den Büßer Gotama besuchen können, um ihn zu sehen.«

Aber trotzdem ließ der Brahmane Pokkharasati in seiner Behausung ausgesuchte feste und flüssige Speise bereiten, ließ es auf den Wagen bringen und zog mit vorgehaltenen Fackeln aus Ukkatha hinaus nach der Waldgrotte von Icchanankala. Soweit die Straße fahrbar war, bediente er sich des Fuhrwerks; dann stieg er ab und begab sich zu Fuß zum Erhabenen hin. Dort angelangt, ließ er sich nach den üblichen Begrüßungsworten seitwärts nieder.

Seitwärts sitzend, sprach nun der Brahmane Pokkharasati zum Erhabenen so:

»Ist wohl, verehrter Gotama, unser Schüler Ambattha, der junge Brahmane, hier gewesen?«

»Hier gewesen ist allerdings, Brahmane, dein Schüler Ambattha, der junge Brahmane.«

»Hat aber, verehrter Gotama, zwischen dir und Ambattha, dem jungen Brahmanen, irgendein Gespräch stattgefunden?«

»Es hat allerdings, Brahmane, zwischen mir und Ambattha, dem jungen Brahmanen, ein Gespräch stattgefunden.«

»Wie denn aber, verehrter Gotama, hat das Gespräch zwischen dir und Ambattha, dem jungen Brahmanen, stattgefunden?«

Da nun berichtete der Erhabene das ganze Gspräch, das mit Ambattha, dem jungen Brahmanen, stattgefunden hatte, dem Brahrnanen Pokkharasati.

Auf diese Worte hin sprach der Brahmane Pokkharasati zum Erhabenen so:

»Töricht, verehrter Gotama, ist der junge Ambattha. Nachsicht üben möge der verehrte Gotama mit dem jungen Ambattha.«

»Glücklich sein; Brahmane, mag Ambattha, der junge Brahmane.«

Da nun nahm der Brahmane Pokkharasati am Körper des Erhabenen die zweiunddreißig Merkmale des Großmenschen wahr. Und es sah der Brahmane Pokkharasati am Körper des Erhabenen die zweiunddreißig Merkmale des Großmenschen alle insgesamt ausgenommen zwei. In Bezug auf zwei Merkmale des Großmenschen hatte er Zweifel, Unsicherheit, kein Vertrauen, keine Sicherheit. in Bezug- auf das versteckte Schamglied und in Bezug auf die lange Zunge.

Da nun kam dem Erhabenen der Gedanke:

»Sehen tut an mir der Brahmane Pokkharasati die zweiunddreißig Merkmale des Großmenschen, ausgenommen zwei. In Bezug auf zwei Merkmale des Großrnenschen hat er Zweifel, Unsicherheit, kein Vertrauen, keine Sicherheit: in Bezug auf das versteckte Schamglied und in Bezug auf die lange Zunge.«

Da nun übte der Erhabene eine derartige Kraftwirkung aus, daß der Brahmane Pokkharasati das versteckte Schamglied des Erhabenen sah. Da nun streckte der Erhabene die Zunge aus und berührte ausgiebig beide Gehörgänge, berührte ausgiebig beide Nasengänge, und den ganzen Umkreis der Stirn bedeckte er mit der Zunge.

Da nun dachte der Brahmane Pokkharasati bei sich- »Begabt ist ja der Büßer Gotama mit den zweiunddreißig Merkmalen des Großmenschen, vollständig, nicht unvollständig, und sprach zum Erhabenen so:

»Möge der Herr Gotarna einwilligen, von mir jetzt das Mahl anzunehmen zusammen mit der Mönchsgemeinde.«

Es willigte der Erhabene ein durch Schweigen. Da nun, nachdem der Brahmane Pokkharasati die Einwilligung des Erhabenen erkannt hatte, kündigte er die Zeit an:

»Es ist Zeit, verehrter Gotama; das Mahl ist bereit.«

Da nun, nachdem der Erhabene zur Morgenzeit sich angekleidet und Mantel und Almosenschale genommen hatte, begab er sich zusammen mit der Mönchsgemeinde zur Behausung des Brahmanen Pokkharasati. Dort angelangt, ließ er sich auf dem zubereiteten Sitz nieder.

Da nun bewirtete, sättigte der Brahmane Pokkharasati den Erhabenen mit ausgesuchter fester und flüssiger Speise, mit eigener Hand; die jungen Brahmanen aber die Mönchsgemeinde.

Da nun, nachdem der Erhabene gegessen und die Schale aus der Hand gelegt hatte, nahm der Brahmane Pokkharasati einen niedrigen Sitz und ließ sich seitwärts nieder. Mit dem seitwärts sitzenden Brahmanen Pokkharasati begann der Erhabene das Gespräch in der üblichen Reihenfolge: nämlich das Gespräch aber das Geben, das Gespräch über die Zucht, das Gespräch über Himmelsleben; das Elend der Lüste, ihre Eitelkeit, ihren Schmutz, das Segensreiche im Entsagen zeigte er.

Sobald der Erhabene erkannte, daß der Brahmane Pokkharasati im Geiste geschickt, im Geiste geschmeidig, im Geiste enthemmt, im Geiste erheitert war, da zeigte er die Lehre, die alle Buddhas auszeichnet: Leiden, Entstehung, Vernichtung, Weg.

Und gleichwie ja ein, reines Gewand, ein fleckenfreies in ganz vollkommener Weise die Farbe annimmt, ebenso ging dem Brahmanen Pokkharasati auf diesem selbigen Sitz das reine, fleckenlose Auge der Lehre auf: Was immer auch dem Entstehen unterworfen ist, alles das ist auch dem Vergehen unterworfen.

Da nun, die Lehre erschauend, die Lehre erfassend, die Lehre erkennend, die Lehre durchdringend, dem Zweifel entronnen, der Unsicherheit entgangen, voll von Zuvertrauen, von niemand anderem abhängig in Bezug auf des Lehrers Lehre -, sprach der Brahmane Pokkharasati zum Erhabenen so:

»Vortrefflich, Herr Gotama, vortrefflich, Herr Gotama! Wie wenn einer Umgestürztes wieder aufrichtete oder Zugedecktes öffnete oder einem Verirrten den Weg zeigte oder eine Lampe in der Dunkelheit hielte: die da Augen haben, werden die Dinge sehen - ebenso ist vom Herrn Gotama auf mannigfache Weise die Lehre gezeigt worden.

So nehme ich, o Herr, samt Kind und Weib, samt Hausgenossen und Gefolge beim Erhabenen, bei Gotama die Zuflucht, bei der Lehre und bei der Mönchsgemeinde. Als Anhänger möge der verehrte Gotama mich halten, als einen, der von heute ab für sein ganzes Leben Zuflucht genommen hat.

Und wie der verehrte Gotama in Ukkatha anderer Anhänger Häuser besucht, ebenso möge der verehrte Gotama Pokkharasatis Haus aufsuchen. Und alle die jünglinge und Jungfrauen, die den verehrten Gotama ehrfurchtsvoll begrüßen werden, sich vor ihm erheben werden, ihm Sitz und Wasser bieten werden, sich ihm vertrauensvoll zuwenden werden, denen wird das für lange Zeit zum Wohle, zum Heile gereichen.«

»Das ist schön, Brahmane!«


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22-11-2006 13.55
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