Ich sitze hier am PC, noch unter dem Eindruck der Spritze, und möchte einfach die Gedanken der letzten Stunde für mich aufschreiben, damit sie nicht so leicht verloren gehen.
Ich habe diesen Zahn im Prinzip seid 30 Jahren, + -. Er hatte gleich ein Loch, und ein gepflegtes dazu. Seid Jahren m8e man an dem Zahn herum, ich habe immer wieder unglaubliche Entzündungen im Mund gehabt, die wohl ihren Ursprung an der sogenannten Wurzel genommen haben. Nach einer Goldkrone war für mich eigentlich Ruhe, eine trügerische, muß ich jetzt so sagen, denn die Entzündungen, die immer wieder am Zahnfleisch auftraten, waren schulmedizinisch gesehen, diesem Zahn nicht zuzuordnen. Die Leberthematik, so wie ich das jetzt spüre, hatte wohl auch mit diesem Zahn zu tun. Obwohl Zähne eher mit dem Darm zu tun haben. Naja, müßte ich mal in einem Buch nachgucken.
Ich habe seid Silvester mit diesem Zahn gekämpft, mal hatte ich die Schmerzen im Griff, mal hatten mich die Schmerzen im Griff. Ich habe Unmengen von den unterschiedlichsten Schüssler-Salzen meinem Körper zugefügt, habe neue Salben entwickelt, die aber immer nur punktuell gewirkt haben, bis sich mein Freund, der Zahn, eine andere Strategie hat einfallen lassen. Ich habe sicher 100 ml Theriak verbraucht, eine Flasche Löwenzahnsaft, habe mich gereinigt ohne Ende, im Rahmen meiner Möglichkeiten. Im Prinzip mußte ich sagen, es war eine sehr lehrreiche Zeit, und ich bin sicher, die Rezepte werden noch von großem Nutzen sein, ich habe sie sogar aufgeschrieben * stolz bin. Doch heute morgen hatte ich keine Lust mehr, wieder die Thematik ansehen, wieder eine neue Strategie durchschauen. Ich wollte einfach nicht mehr, und bin dann doch zum Zahnarzt gegangen.
Nachdem ich ihm kurz, im Rahmen meiner Möglichkeiten * grins, die Thematik erörtert habe, kamen wir sehr schnell überein, das es nun Zeit zum loslassen ist. Er wurde um 12.07 Uhr aus meinem Organismus entfernt. Nachdem der Arzt dann aus dem Zimmer ist, fing ich an zu weinen, zu trauern. Mein Zahn, der mich über solange Zeit auf Trab gehalten hat, lag nun auf einem silbernen Tablett. Irgendwie hatte ich Versagensgefühle, weil ich vielleicht doch etwas übersehen habe. Ich nahm den Zahn in die Hand, und die Energie floß aus dem Zahn zu mir zurück, denn sie ist meine Energie, sie ist ein Teil von mir. Der Zahn hatte seinen Job getan, und er hat es gut getan. Ich hoffe immer noch, das ich ihn nicht zu früh entfernt habe. Ich muß meinen Job noch tun, so gut ich es eben vermag.
Der Arzt, der unbemerkt in das Zimmer zurückgekehrt hat, war sicher ein wenig verwundert, aber gut, er kennt mich ja. Ich bin immer etwas anders. Es ist schön, so einen Arzt zu haben. Danke auch hierfür.