MARANASATI-SUTTA
DIE LEHRREDE »DAS DENKEN AN DEN TOD«
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SO HABE ICH GEHÖRT:
Einstmals weilte der Erhabene zu Ginjakavasatha. Da nun wandte sich der Erhabene an die Mönche:
» Ihr Mönche!«
»Herr!« antworteten jene Mönche dem Erhabenen.
Der Erhabene sprach folgendes:
»Das Denken an den Tod, ihr Mönche, geübt, gepflegt, bringt hohen Lohn, hohe Befriedigung, flutet zum Todlosen, endet im Todlosen. Übt ihr nun auch, ihr Mönche, das Denken an den Tod?«
Hierauf sprach einer der Mönche folgendermaßen zum Erhabenen:
»Ich, o Herr, übe das Denken an den Tod.«
»Und wie denn, Mönch, übst du das Denken an den Tod?«
»Da wird mir, o Herr, so zumute: Ach, ich möchte vielleicht nur noch Tag und Nacht leben. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten! ‘So, oh Herr, übe ich das Denken an den Tod.«
Ein anderer Mönch sprach zum Erhabenen folgendes:» Auch ich, oh Herr, übe das Denken an den Tod.«
»Und wie denn, Mönch übst du das Denken an den Tod?«
»Da wird mir, oh Herr, so zumute: Ach möchte ich vielleicht nur noch den Tag durchleben. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten!‘ So, o Herr, übe ich das Denken an den Tod.«
Noch ein anderer Mönch sprach zum Erhabenen folgendermaßen:
»Auch ich, oh Herr, übe das Denken an den Tod.«
»Und wie denn, Mönch, übst du das Denken an den Tod?«
»Da wird mir, oh Herr, so zumute: Ach, ich möchte vielleicht nur noch so lange leben, wie ich diese eine Almosenspeise verzehre. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten!‘ So, o Herr, übe ich das Denken an den Tod.«
Noch ein anderer Mönch sprach zum Erhabenen folgendermaßen:
»Auch ich, oh Herr, übe das Denken an den Tod.«
»Und wie denn, Mönch, übst du das Denken an den Tod?«
»Da wird mir, oh Herr, so zumute: Ach, ich möchte vielleicht nur noch so lange leben, wie ich vier, fünf Bissen kaue und zu mir nehme. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten!‘ So, o Herr, übe ich das Denken an den Tod.«
Noch ein anderer Mönch sprach zum Erhabenen folgendermaßen:
»Auch ich, oh Herr, übe das Denken an den Tod.«
»Und wie denn, Mönch, übst du das Denken an den Tod?«
»Da wird mir, oh Herr, so zumute: Ach, ich möchte vielleicht nur so lange leben, wie ich diesen einen Bissen kaue und zu mir nehme. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten!‘ So, oh Herr, übe ich das Denken an den Tod.«
Noch ein anderer Mönch sprach zum Erhabenen folgendermaßen:
»Auch ich, oh Herr, übe das Denken an den Tod.«
»Und wie denn, Mönch, übst du das Denken an den Tod?«
»Da wird mir, oh Herr, so zumute: Ach, ich möchte vielleicht nur so lange leben, wie ich nach dem Einnatmen ausatme, nach dem Ausatmen einatme. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen: Möchte ich doch viel leisten!‘ So, oh Herr, übe ich das Denken an den Tod.«
Hierauf sprach der Erhabene zu den Mönchen folgendermaßen:
»Derjenige Mönch, ihr Mönche, der das Denken an den Tod so übt: Ach, ich möchte vielleicht nur noch Tag und Nacht leben. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen. Möchte ich doch viel leisten!‘, und derjenige Mönch, welcher das Denken an den Tod so übt: ,Ach, ich möchte vielleicht nur noch den Tag durchleben. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten‘, und derjenige Mönch, welcher das Denken an den Tod so übt: Ach, ich möchte vielleicht nur noch so lange leben, wie ich diese eine Almosenspeise verzehre. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten, und derjenige Mönch, der das Denken an den Tod so übt: ,Ach, ich möchte vielleicht nur noch so lange leben, wie ich vier, fünf Bissen kaue und zu mir nehme. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten!‘, von diesen Mönchen, ihr Mönche, heißt es: Nachlässig leben sie, schlaff üben sie das Denken an den Tod zur Vernichtung der Triebe.
Derjenige Mönch aber, ihr Mönche, der das Denken an den Tod so übt: Ach, ich möchte vielleicht nur noch solange leben, wie ich diesen einen Bissen kaue und zu mir nehme. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten!‘, und derjenige Mönch, o Mönche, der das Denken an den Tod so übt: Ach, ich möchte vielleicht nur noch so lange leben, wie ich nach dem Einatmen ausatme, nach dem Ausatmen einatme. Möchte ich doch die Lehre des Erhabenen beherzigen! Möchte ich doch viel leisten!‘ von diesen Mönchen, ihr Mönche, heißt es: Unnachlässig leben sie.
Straff üben sie das Denken an den Tod zur Vernichtung der Triebe.‘ Daher, ihr Mönche, muß man sich so üben: Unnächlässig wollen wir leben, straff wollen wir das Denken an den Tod üben zur Vernichtung der Triebe. So, ihr Mönche, müßt ihr euch üben.«