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DIE LEHRREDE »PERSÖNLICHKEIT«


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DIE LEHRREDE »PERSÖNLICHKEIT«
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DIE LEHRREDE »PERSÖNLICHKEIT«

SAKKAYA-SUTTA

DIE LEHRREDE »PERSÖNLICHKEIT«

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SO HABE ICH GEHÖRT:

Einstmals weilte der Erhabene in Savatthi, im jetavana, in Anathapindikas Mönchsheim. Da nun redete der Erhabene die Mönche an:

»Die Persönlichkeit werde ich euch, ihr Mönche, zeigen; die Entstehung der Persönlichkeit, die Vernichtung der Persönlichkeit und den zur Vernichtung der Persönlichkeit führenden Weg. Das höret! Und was, ihr Mönche, ist Persönlichkeit? Die fünf Stücke des Ergreifens wären da zu nennen. Welche fünf? Das Stück des Ergreifens als Körperlichkeit, das Stück des Ergreifens als Empfindung, das Stück des Ergreifens als Wahrnehmung, das Stück des Ergreifens als Unterscheidungen, das Stück des Ergreifens als Bewußtsein. Das, ihr Mönche, nennt man Persönlichkeit.

Und was, ihr Mönche, ist Entstehung der Persönlichkeit? Eben dieser Durst, der wiedergeburtige, der mit Lustgier verbundene, der hier und da sich ergötzende, nämlich der Sinnlichkeits-Durst, der Werdens-Durst, der Entwerdens-Durst. Das, ihr Mönche, wird Entstehung der Persönlichkeit genannt.

Und was, ihr Mönche, ist Vernichtung der Persönlichkeit? Eben dieses Durstes rest- und spurlose Vernichtung, Entsagung, Verzicht, Freiung, Abweisung. Das, ihr Mönche, wird Vernichtung der Persönlichkeit genannt.

Und was, ihr Mönche, ist der zur Vernichtung der Persönlichkeit führende Weg? Eben dieser edle, achtgliedrige Pfad, nämlich: rechte Anschauung, rechter Entschluß, rechte Rede, rechtes Tun, rechter Lebensunterhalt, rechte Anstrengung, redete Verinnerung, rechte Vertiefung. Das, ihr Mönche, wird der zur Vernichtung der Persönlichkeit führende Weg genannt.«

»Das Körperliche, ihr Mönche, ist ein Brennen; die Empfindung ist ein Brennen; die Wahrnehmung ist ein Brennen; die Unterscheidungen sind ein Brennen; das Bewußtsein ist ein Brennen. Wenn, ihr Mönche, der wohlbelehrte Hörer des Edlen so durchschaut, wird er des Körperlichen überdrüssig; wird er der Empfindung überdrüssig; wird er der Wahrnehmung überdrüssig; wird er der Unterscheidungen überdrüssig; wird er des Bewußtseins überdrüssig. Überdrüssig wird er entsüchtet, durch die Entsüchtung wird er frei; im Befreiten ist das Wissen vom Befreitsein: Vernichtet ist Geburt, ausgelebt das Reinheitsleben, vollbracht die Aufgabe; nichts weiteres nach diesem hier - so erkennt er Ort Savatthi.

Seitwärts sitzend, sprach ein Mönch zum Erhabenen so:

»Heilvoll, o Herr, wäre es, wenn mir der Erhabene in Kürze die Lehre zeigen wollte, so daß ich, nachdem ich vom Erhabenen die Lehre gehört habe, einsam, zurückgezogen, ernsthaft, eifrig zielbewußt leben möge.«

»Was da, Mönch, vergänglich ist, dabei hast du den Willen aufzugeben. Was da, Mönch, leidvoll ist, dabei hast du den Willen aufzugeben. Was da, Mönch, Nichtselbst ist, dabei hast du den Willen aufzugeben.«

»Verstanden, Erhabener! Verstanden, Erhabener!«

»Wie aber, Mönch, hast du mein in Kürze gegebenes Wort im einzelnen seinem Sinn nach verstanden?«

»Das Körperliche, o Herr, ist vergänglich; das Körperliche ist leidvoll; das Körperliche ist Nichtselbst; dabei habe ich den Willen aufzugeben. Die Empfindung, o Herr, ist vergänglich; die Empfindung ist leidvoll; die Empfindung ist Nichtselbst; dabei habe ich den Willen aufzugeben. Die Wahrnehmung, o Herr, ist vergänglich; die Wahrnehmung ist leidvoll; die Wahrnehmung ist Nichtselbst; dabei habe ich den Willen aufzugeben. Die Unterscheidungen, o Herr, sind vergänglich; die Unterscheidungen sind leidvoll; die Unterscheidungen sind Nichtselbst; dabei habe ich den Willen aufzugeben. Das Bewußtsein, o Herr, ist vergänglich; das Bewußtsein ist leidvoll; das Bewußtsein ist Nichtselbst; dabei habe ich den Willen aufzugeben. So, o Herr, habe ich das vom Erhabenen in Kürze gegebene Wort im einzelnen seinem Sinn nach verstanden.«

»Gut, gut, Mönch! Gut hast du, Mönch, das von mir in Kürze gegebene Wort im einzelnen seinem Sinn nach verstanden. In der Tat, Mönch, ist von dem in Kürze von mir gegebenen Wort im einzelnen der Sinn so aufzufassen.«

Da nun, vom Wort des Erhabenen erfreut und befriedigt, erhob jener Mönch sich von seinem Sitz und ging fort. Da nun lebte jener Mönch einsam, zurückgezogen, ernsthaft, eifrig, zielbewußt, und gar bald hatte er jenes unvergleichliche Ziel des Reinheitslebens, um dessentwillen Edelgeborene gar willig aus dem Haus in die Hauslosigkeit hinausziehen, schon in diesem Dasein aus sich selber erkannt, verwirklicht und sich zu eigen gemacht: Vernichtet ist Geburt, ausgelebt das Reinheitsleben, vollbracht die Aufgabe, nichts weiteres nach diesem hier - die unmittelbare Einsicht ging auf. Und so war nun dieser Mönch einer der Heiligen geworden.


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1-12-2006 18.10
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