Als dann der Erhabene erkannte, daß ihr Geist gut vorbereitet sei, geschmeidig, frei von Hindernissen, emporgerichtet, befriedigt, dann verkündete er das, was der Buddhas ursprüngliche Lehrart ist: Leiden, Entstehung, Vernichtung, Weg. Und wie wohl ein reines Gewand, frei von Schmutzflecken, durch und durch die Färbung annimmt, ebenso auch ging da jenen vierundachtzigtausend Pilgern auf der Stelle das reine, fleckenlose Wahrheitsauge auf: ,Was da auch immer dem Entstehen unterworfen ist, alles das ist auch dem Aufhören unterworfen.
Und sie, die die Lehre gesehen, die Lehre erfaßt, die Lehre erkannt, die Lehre durchdrungen hatten, Zweifel-entronnen, frei von Schwanken, voll von Zutrauen, unabhängig von anderen in Bezug auf die Lehre des Meisters, sprachen zu Vipassi, dem Erhabenen, Verehrungswürdigen, Voll-Erwachten, so: Vortrefflich, o Herr! Vortrefflich, o Herr! Gleich als wenn man, o Herr, Umgestürztes wieder aufrichtete oder Verdecktes enthüllte oder einem Verirrten den Weg zeigte oder eine Lampe in der Dunkelheit hielte: Die da Augen haben, werden die Dinge sehen ebenso auch ist da vom Erhabenen auf vielfache Art die Lehre gezeigt worden. Auch wir, o Herr, nehmen zum Erhabenen die Zuflucht, zur Lehre und zur Mönchsgemeinde.
Mögen wir, o Herr, beim Erhabenen die Weihe des Austritts aus der Welt‘ empfangen, mögen wir die Weihe des Eintritts in den Orden empfangen.‘ Und es empfingen, ihr Mönche, jene vierundachtzigtausend Pilger bei Vipassi, dem Erhabenen, Verehrungswürdigen, Voll-Erwachten, die Weihe des Austritts der Welt, sie empfingen die Weihe des Eintritts in den Orden. Die unterwies, regte an, bestärkte, erheiterte Vipassi, der Erhabene, Verehrungswürdige, Voll-Erwachte, in einem Lehrgespräch; der Werdungen Elend, Nichtigkeit, Schmutz zeigte er. Denen, als sie so von Vipassi, dem Erhabenen, Verehrungswürdigen, Voll-Erwachten, in einem Lehrgespräch unterwiesen, angeregt, bestärkt, erheitert wurden, wurde in nicht langer Zeit der Geist haftlos frei von den Trieben.
Zu jener Zeit aber, ihr Mönche, lebte in der Residenz Bandhumati eine große Mönchsgemeinde - achtundsechzigmalhunderttausend Mönche. Da nun, ihr Mönche, erhob sich bei Vipassi, dem Erhabenen, Verehrungswürdigen, Voll-Erwachten, als er einsam und zurückgezogen war, im Geist eine derartige Überlegung: Eine große Mönchsgemeinde lebt da jetzt in der Residenz Bandhumati -‚achtundsechzigmalhunderttausend Mönche. Sollte ich nun nicht die Mönche anweisen: Wandelt, ihr Mönche, den Weg zum Heil vieler Menschen, zum, Segen vieler Menschen, aus Mitleid mit der Welt, zum Wohl, zum Heil, zum Segen der Götter und Menschen. Geht nicht zwei zusammen Zeigt, ihr Mönche, die Lehre, die im Anfang vorzügliche, die in der Mitte vorzügliche, die am Ende vorzügliche in ihrem eigenen Sinn und ihrer eigenen Fassung. Verkündet den ganz vollendeten, geklärten Reinheitswandel.
Es gibt Wesen wenig beschmutzter Art, die gehen verloren, wenn sie die Lehre nicht hören. Die werden Versteher der Lehre sein. Und nach Ablauf von sechs zu sechs Jahren sollt ihr euch in die Residenz Bandhumati begeben, um feierlich die Ordensregeln herzusagen.‘ Da nun, ihr Mönche, zur Abendzeit, nachdem er aus der Zurückgezogenheit sich erhoben hatte, redete Vipassi, der Erhabene, Verehrungswürdige, Voll-Erwachte, die Mönche an: Ich weise euch an, ihr .Mönche: Wandelt den Weg zum Heil vieler Menschen, zum Segen vieler Menschen, aus Mitleid mit der Welt, zum Wohl, zum Heil, zum Segen der Götter und Menschen. Geht nicht zwei zusammen!
Zeigt, ihr Mönche, die Lehre, die im Anfang vorzügliche, die in der Mitte vorzügliche, die am Ende vorzügliche, in ihrem eigenen Sinn und ihrer eigenen Fassung. Verkündet den ganz vollendeten, geklärten Reinheitswandel. Es gibt Wesen wenig beschmutzter Art, die gehen verloren, wenn sie die Lehre nicht hören. Die werden Versteher der Lehre sein. Und nach Ablauf von sechs zu sechs Jahren sollt ihr euch in die Residenz Bandbumati begeben, um feierlich die Ordensregeln herzusagen.‘
Da nun, ihr Mönche, sind jene Mönche in großer Zahl an ein und demselben Tage auf ihre Wanderschaft in das Land hinausgezogen. Zu jener Zeit, ihr Mönche, gab es in jambudipa vierundachtzigtausend Mönchsbehausungen. Nadidem nun ein Jahr abgelaufen war, ließen Gottheiten ihre Stimme ertönen: Abgelaufen, liebe Leute, ist ein Jahr! Noch fünf Jahre sind übrig. Nach Ablauf von fünf Jahren soll man sich nach der Residenz Bandhumati begeben, um die Ordensregeln feierlich herzusagen.‘ und nach Ablauf von zwei Jahren ließen Gottheiten ihre Stimme ertönen: Abgelaufen, liebe Leute, sind zwei Jahre. Noch vier Jahre sind übrig. Nach Ablauf von vier Jahren soll man sich nach der Residenz Bandhumati begeben, um die Ordensregeln feierlich herzusagen.‘ Und nach Ablauf von drei Jahren ließen Gottheiten ihre Stimme ertönen: Abgelaufen, liebe Leute, sind drei Jahre. Noch drei Jahre sind übrig. Nach Ablauf von drei Jahren soll man sich nach der Residenz Bandhumati begeben, um die Ordensregeln feierlich herzusagen.‘
Und nach Ablauf von vier Jahren ließen Gottheiten ihre Stimme ertönen: Abgelaufen, liebe Leute, sind vier Jahre! Noch zwei Jahre sind übrig. Nach Ablauf von zwei Jahren soll man sich nach der Residenz Bandhumati begeben, um die Ordensregeln feierlich herzusagen.‘ Und nach Ablauf von fünf Jahren ließen Gottheiten ihre Stimme ertönen: Abgelaufen, liebe Leute, sind fünf Jahre. Noch ein Jahr ist übrig. Nach Ablauf eines Jahres soll man sich nach der Residenz Bandhumati begeben, um die Ordensregeln feierlich herzusagen.‘ Und nach Ablauf von sechs Jahren ließen Gottheiten ihre Stimme ertönen: Abgelaufen, liebe Leute, sind die sechs Jahre.
Es ist jetzt Zeit, sich nach der Residenz Bandhumati zu begeben, um die Ordensregeln feierlich herzusagen.‘ Da nun, ihr Mönche, begaben sich jene Mönche, einige durch eigene höhere Kraft, einige durch der Götter höhere Kraft, an ein und demselben Tage nach der Residenz Bandhumati, um die Ordensregeln feierlich herzusagen. Und da, ihr Mönche, sagte Vipassi, der Erhabene, Verehrungswürdige, Vollerwachte, in der Mönchsgemeinde auf diese Weise die Ordensregel feierlich her:
Geduld und Duldung höchste Buße sind
Die Buddhas nennen höchstes das Nibbana
Nicht Pilger ist, wer einen andern angreift
Noch Büßer der, der einen andern schädigt.
Das Unterlassen alles Bösen
Das stete Mühen um das Gute
Des eignen Geistes Reinigung
Das ist der Buddhas Lehrvorschrift.
Ohne zu tadeln, ohne zu streiten
Von Ordensregel wohl geschätzt
Stets Maß-bewußt bei seinem Mahl
Und abgelegene Lagerstatt
Erhabenem Denken zugewandt
Das ist der Buddhas Lehrvorschrift.‘
Einstmals, ihr Mönche, weilte ich zu Ukkattha, im Subhaga-Walde, am Fuße eines Königs-Sal-Baumes. Da, ihr Mönche, als ich einsam und zurückgezogen war, erhob sich mir im Geiste eine derartige Überlegung: Nicht gibt es irgendeine annehmbare Behausung für die Wesen, soweit ich in dieser langen Zeit in früheren Geburten der Reihe nach gehaust habe, ausgenommen bei den reinhausigen Göttern. Sollte ich nicht mich zu den reinhausigen Göttern hinbegeben?
Da nun, ihr Mönche, wie wohl ein starker Mann den gebeugten Arm streckt oder den gestreckten Arm beugt, so verschwand ich da aus Ukkattha aus dem Subhaga-Wald, von der des Königs-Sal-Baumes und erschien bei den Aviha-Göttern. Da nun, ihr Mönche, begab ich mich zusammen mit den Aviha-Göttern zu den Atappa-Göttern. Und ich begab mich, ihr Mönche, zusammen mit den Aviha-Göttern und mit den Atappa-Göttern zu den Sudassa-Güttern‘ Und ich begab mich, ihr Mönche, zusammen mit den Aviha-Göttern und den Atappa7Göttern und den Sudassa-Göttern zu den Sudassi-Göttern. Und ich begab mich, ihr Mönche, zusammen mit den Aviha-Göttern und den Atappa-Göttern und den Sudassa-Göttern und den Sudassi-Göttern zu den Akanittha-Göttern.
In dieser Göttergemeinschaft nun, ihr Mönche, begaben sich Tausende von Gottheiten zu mir, und nachdem sie dort angekommen waren, begrüßten sie mich ehrfurchtsvoll und stellten sich seitwärts hin. Seitwärts stehend sprachen nun, ihr Mönche, jene Gottheiten zu mir so: Von jetzt ab, Verehrter, sind es einundneunzig Weltalter, daß Vipassi, der Erhabene, Verehrungswürdige, Voll-Erwachte, in der Welt erschien. Von jetzt ab, Verehrter, sind es einunddreißig Weltalter, daß Sikhi, der Erhabene, Verehrungswürdige, Voll-Erwachte, in der Welt erschien. In diesem einunddreißigsten Weltalter erschien Vessabhu, der Erhabene, Verehrungswürdige, Voll-Erwadite, in der Welt. In diesem jetzigen gesegneten Weltalter sind nun Kakusandha, Konagamana und Kassapa, die Erhabenen, Verehrungswürdigen, Voll-Erwachten, in der Welt erschienen. Und in diesem jetzigen gesegneten Weltalter ist nun der Erhabene erschienen, der Verehrungswürdige, der Voll-Erwachte.
Bei allen diesen, Verehrter, war derart das Aufgeben der Welt, derart das Hinausziehen aus der Häuslichkeit, derart das Streben, derart die Voll-Erwachung, derart das Weiterdrehen des Rades der Lehre“. Mit diesen Erhabenen haben wir, Verehrter, den Reinheitswandel geführt und sind, nachdem wir bei den Lüsten die Lustgier abgetan hatten, hier wieder aufgetaucht.‘ So ist nun, ihr Mönche, dem Vollendeten dieses Tatsachenmaterial unmittelbar anschaulich geworden, auf Grund dessen der Vollendete der vergangenen Buddhas, der vollständig Erloschenen, der Hindernis-freien, der Wandel-freien, der Wirkens-ledigen, der allem Leid Enthobenen, der Geburt nach sich erinnert, dem Namen nach sich erinnert, der Familie nach sich erinnert, der Lebensdauer nach sich erinnert, dem Schülerpaar nach sich erinnert, der Schülerversammlung nach sich erinnerte: So Gebürtige waren diese Erhabenen, genau so; so war der Name, so die Familie, so der Bildungsgang, so die Lebensumstände, so das Wissen, so das Weiten, so die Befreiung bei diesen Erhabenen, eben genau so.‘«
So sprach der Erhabene. Beglückt freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.